T-Mobile-Chef sieht Handy-Branche auf Wachstumskurs

17.07.2006
Trotz massiven Preisverfalls sieht die Deutsche Telekom Wachstumschancen im Handy-Geschäft.

Der deutsche Mobilfunkmarkt sei grundsätzlich ein Wachstumsmarkt, sagte der Chef von T-Mobile Deutschland, Philipp Humm, am Sonntag in Bonn der dpa-AFX. Das Unternehmen rechnet nach den Boomjahren über die kommenden zwei bis drei Jahre mit einer Abschwächung des Wachstums, da die Mobilfunkpreise durch Billiganbieter wie Simyo unter Druck geraten sind.

Die Tarife für Handy-Telefonate sind im vergangenen Jahr um zwölf Prozent gefallen und liegen nun durchschnittlich bei 22 Cent. Auch wenn der Preisrutsch seine Spuren in der Bilanz der Anbieter hinterlässt, begrüßt Humm die Entwicklung. Bei geringeren Preisen steige die Bereitschaft, mobil zu telefonieren. "Mit günstigen Angeboten sollen die Verbraucher zu einem unbedenklicheren Umgang mit dem Handy bewegt werden." Unter dem Stich führe dies zu einem höheren Umsatz pro Kunden.

Als Voraussetzungen für einen weiteren deutlichen Preisrückgang gilt ein Absinken der so genannten Terminierungsentgelte. Die Netzbetreiber erhalten diese für Anrufe in ihr Netz. Da T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 keine brancheninterne Einigung erzielten, will die Bundesnetzagentur eine starke Regulierung einführen. Humm lehnte dies anders als E-Plus ab. "Sollte die Regulierung sich nicht vermeiden lassen, fordern wir gleiches Recht für alle." Eine unterschiedliche Vergütung sollte es dann nicht mehr geben. Derzeit erhalten E-Plus und O2 mit 12,4 Cent pro Minute rund zehn Prozent mehr als die Marktführer.