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T-Com droht Kahlschlag

22.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom steht einem Pressebericht zufolge vor einem massiven Stellenabbau bei ihrer Festnetzsparte T-Com. Bis 2008 müssten jährlich 10.000 bis 15.000 Arbeitsplätze bei T-Com abgebaut werden, berichtete das "Manager Magazin" am Donnerstag vorab unter Berufung auf Konzernkreise. Voraussetzung sei allerdings, dass die Gewerkschaft Verdi mitspiele. Bei der Telekom war niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Im Festnetzbereich beschäftigt das Bonner Unternehmen 110.000 Mitarbeiter. Die Einschnitte wären demnach drastischer als bislang angekündigt. Vorstandschef Kai-Uwe Ricke hatte vor einigen Monaten einen jährlichen Stellenabbau von rund 8.000 Mitarbeitern pro Jahr in Deutschland genannt. Bis Ende dieses Jahres darf das Unternehmen keine Arbeitsplätze bei T-Com abbauen.

Der Telekom bricht in ihrem deutschen Festnetzgeschäft seit Jahren der Umsatz weg. Seit der Liberalisierung des Telekommarktes wandern immer mehr Kunden zu Konkurrenten ab - ein Trend, der sich in den kommenden Jahren noch verstärken soll. "Wenn wir nicht aufpassen, sind wir bald ein Sanierungsfall", sagte T-Com-Chef Rainer Raizner. Der Manager hatte bereits eine Vereinfachung der Produktpalette angekündigt.

Raizner will die Festnetzsparte des Konzerns mit einer Umstrukturierung wieder auf Wachstumskurs bringen. Das Portfolio solle von derzeit 700 auf etwa 80 Produkte bereinigt werden, sagte Raizner dem "Manager Magazin". Zudem sollten zahlreiche Prozesse von der Auftragsannahme bis zum Stördienst vereinfacht und beschleunigt werden. (dpa/mb)