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T-Aktie: Der Ausverkauf geht weiter

21.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach der Platzierung des millionenschweren Aktienpakets aus dem Bestand des Hongkonger TK-Konzerns Hutchison Whampoa vor zwei Wochen (Computerwoche online berichtete) bereitet offenbar ein weiterer Großaktionär der Deutschen Telekom den Verkauf seiner Anteile vor. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) plant der finnische TK-Konzern Sonera, zwischen Anfang September und dem Jahresende insgesamt 72 Millionen T-Aktien zu veräußern. "Wir werden unseren ganzen Anteil an der Telekom abbauen", sagte der Vizepräsident der Investor-Relations-Abteilung von Sonera, Samppa Seppola, gegenüber der FTD. Von Seiten der Telekom hieß es nach Angaben des Blattes, Sonera habe zugesagt, den Verkauf der Aktien in enger Kooperation mit dem

Konzern abzuwickeln. Über den genauen Zeitpunkt werde die Telekom informiert.

Der hoch verschuldete Telekom-Konkurrent hatte Anfang Mai dieses Jahres im Zuge der Voicestream-Übernahme durch die Telekom 84 Millionen T-Aktien erhalten. Die Finnen haben bereits zwölf Millionen davon verkauft und gleichzeitig signalisiert, dass sie die restlichen Anteilsscheine nicht als langfristiges Investment betrachten würden.

Branchenexperten befürchten, dass der Markt in den nächsten Wochen mit weiteren großen T-Aktien-Paketen aus dem Voicestream-Deal überschwemmt werden könnte. Während Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick bis Jahresfrist lediglich mit einem Rücklauf von 80 Millionen Stück rechnet, gehen einige Analysten von mehr als 170 Millionen Anteilsscheinen aus. Das ohnehin stark angeschlagene Vertrauen der Anleger in die T-Aktie nähert sich nach der Ankündigung von Sonera offensichtlich weiter dem Nullpunkt. Der Wert setzte auch heute seine Talfahrt fort: Als schwächster Titel im DAX verlor er bislang erneut über zwei Prozent und notiert derzeit nur knapp unter 17 Euro.