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„SZ“: BenQ-Spitze verschwieg vor BenQ-Mobile-Insolvenz Finanzprobleme

07.11.2006

„Liquidität könnte bald erschöpft sein“

Der Finanzchef aus München habe damals unmissverständlich klargemacht, dass er der Sparte kaum noch Chancen gebe: "Unsere Liquidität könnte bald erschöpft sein." Der Mutterkonzern habe mitgeteilt, dass die Vorgaben nicht mehr verhandelbar seien. Einer der damaligen Spitzenmanager sagte dazu am Montag laut der Zeitung: "Das Aus war damit besiegelt."

Ein schlechtes Licht werfen die Dokumente auch auf die Bemühungen der Konzernmutter, das Handy-Geschäft zu erhalten, wie es hieß. Eine Ende August öffentlich angekündigte Finanzspritze von 400 Millionen US-Dollar aus Taiwan entlarve eine weitere E-Mail des Finanzchefs als pure PR-Kosmetik: "In den Nachrichten heißt es, BenQ habe uns 400 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Das ist nicht wahr." BenQ habe lediglich die rechtlichen Voraussetzungen für solche Zahlungen geschaffen. Ob sie jemals flössen, sei unklar.

Insolvenzverwalter Martin Prager und das BenQ-Mobile-Management lehnten am Montag laut der Zeitung einen Kommentar zu den Vorgängen ab. Die Aufarbeitung der BenQ-Mobile-Vergangenheit stehe erst am Anfang, habe Prager lediglich gesagt. (dpa/tc)