Web-Technik erleichtert die Bedienung

Systemmanagement soll schon bald einfacher werden

17.10.1997

Durch den Siegeszug der Client-Server-Umgebungen ist die Nachfrage nach Management-Systemen so groß wie nie. Bei allen Vorzügen haben die verteilten Systeme gegenüber den zentralen Mainframe-Strukturen einen gravierenden Nachteil: Ihre Verwaltung ist sehr viel komplizierter. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Arthur Andersen, Merit Advisory Council und International Data Corp. (IDC) gemeinsam durchgeführte Studie. Von den 200 befragten Administratoren zeigte sich mehr als die Hälfte unzufrieden mit den ihnen zur Verfügung stehenden Management-Möglichkeiten. Nicht zuletzt solche Anwender suchten in Atlanta Hilfe bei einer Reihe von Companies, die ihre Lösungen auf der Messe zeigten.

In vorderster Linie präsentierte Novell seine langerwarteten, überarbeiteten Novell Directory Services (NDS), die nun nativ auf Windows NT laufen. Mit ihnen sollen Netzverwalter in der Lage sein, vorhandene NT-Domain-Parameter von "NW-Admin" aus zu verwalten. Außerdem stellte Novell neue Features seiner "Managewise"-Suite vor: Neben Tools zur Inventarisierung von Hard- und Soft-ware im Netz hat der Hersteller das Programm um Funktionen für die Fernverwaltung verteilter NT-3.51- und -4.0-Desktops erweitert.

Tivoli selbst kündigte auf der Show zwei neue Versionen seiner Netz-Management-Produktfamilie "TME 10 Netview" an. TME 10 Netview V5 beinhaltet ein Java-basiertes Browser-Interface und soll einen einfachen Zugang zu einer breiten Palette von Informationen über das Netzwerk ermöglichen. Die zweite Neuerung ist "TME 10 Netview for OS/390", das mit erweiterten Sicherheits-Features aufwartet.

Mit Computer Associates (CA) präsentierte ein weiterer großer Player eine Neuigkeit in Atlanta. Der Hersteller gab die sofortige Verfügbarkeit der Version 2.1 des "Unicenter TNG Framwork" bekannt. Unicenter TNG selbst ist bereits seit Juli erhältlich. Als Neuerungen für das Framework nennt CA die Unterstützung von Netware-IPX- und TCP/IP-Netz-Management, außerdem unterstützt die Software nun den Standard DMTF/DMI 2.0, der einen Management-Information-File-(MIF-)Browser beinhaltet. Dieser versetzt Administratoren in die Lage, unternehmensweit Informationen bis hinunter zur Desktop-Ebene, beispielsweise Konfigurationsdaten von PCs, zu sammeln.

Fujitsu Software Corp. stellte die Version 1.1 seiner "Net- prism"-Produktsuite vor. Sie erlaubt nach Angaben des Herstellers das plattformunabhängige Verwalten von Geräten und bietet zudem eine Entwicklungsumgebung, mit der Administratoren eigene Management-Applikationen auf Basis des Simple Network Management Protocol (SNMP) entwickeln können.

Viel Aufmerksamkeit fand auch eine Lösung der neugegründeten Netsation Corp. Ihr Java-Tool "Network Configurator" ist ein plattform-unabhängiges, Web-basiertes Konfigurationswerkzeug für Client-Server-Umgebungen. Mit Hilfe einer zentralen Datenbank automatisiert die Applikation laut Hersteller die Konfiguration von Routern und Switches. Das Programm checkt zunächst verschiedene Netzparameter und stellt die Komponenten dann in Relation zu den anderen Geräten im Netz ein. Auf diese Weise soll der Network Configurator in der Lage sein, mehr Konfigurationsfehler zu vermeiden als andere Lösungen. Die erste Version des Tools beherrscht die Konfiguration und das Verwalten bestimmter Cisco-Produkte ab dem Internetworking Operating System (IOS) 10.3. Version 2 soll dann auch Cascade-Lösungen unterstützen.

Ein Produkt, um Netzpro- blemen schon beim Design des Netzes zu begegnen, stellte das junge Unternehmen Advanced Visual Data vor. Ihr Ende des Jahres erscheinendes Programm "Netcracker Design" soll in der Lage sein, unterschiedliche Ar- ten des Datenverkehrs im Netz unter verschiedenen Einflüssen bereits vor der Implementierung zu simulieren.