System-Management bereitet Kopfzerbrechen Client-Server-Forderungen stellen hohe Ansprueche an LAN-Manager

11.02.1994

FRAMINGHAM (IDG) - Der Trend zu Client-Server-Architekturen verlangt von LAN-Administratoren eine moeglichst effektive Verwaltung ihrer Netzinstallationen. Eine US-Studie kommt jedoch zu dem Schluss, dass es noch immer an Produkten und Prozeduren fuer das System-Management mangelt. Unternehmen bezahlen dieses Defizit mit Produktivitaetsverlusten.

Umsatzeinbussen von durchschnittlich 3,8 Millionen Dollar mussten im letzten Jahr amerikanische Unternehmen aufgrund von Netz- und Systemausfaellen hinnehmen. Das behauptet zumindest die im kalifornischen San Jose ansaessige Infonetics Inc. Das Unternehmen beruft sich auf eine Umfrage bei 106 LAN- beziehungsweise System- Managern.

Scheinbar im Widerspruch zu diesem Ergebnis steht eine andere Aussage derselben Gesellschaft, nach der die durchschnittliche Dauer der Netzausfaelle in den letzten vier Jahren drastisch gesunken ist. Diesen positiven Trend erklaeren die Analysten mit der groesseren Erfahrung der LAN-Verantwortlichen sowie mit verbesserten Produkten fuer das Netz-Management. Offenbar kommen also die hohen Ausfallkosten deshalb zustande, weil die Menge der DV-Aufgaben, die auf lokale Netze verlagert wurden, stark angestiegen ist.

Das Problem, so meinen die Marktforscher, liegt im System- und nicht im Netz-Management. So gebe es laengst intelligente Router und Hubs, deren Einsatz Engpaessen oder Fehlern im Netz vorbeuge. Dem Simple-Network-Management-Protocol-Standard (SNMP), der unter anderem von IBMs Netview/6000 und von Hewlett-Packards Openview unterstuetzt wird, sei es sogar zu verdanken, dass Netz-Manager gute Moeglichkeiten zur Ueberwachung von einer einzelnen Konsole aus haetten. Weit hinter dem Niveau dieser Produkte zurueck liege dagegen das Angebot an Werkzeugen fuer das System-Management mit Funktionen wie Trouble-shooting, Bestands- und Zugriffs- Management. Es fehle an Werkzeugen fuer das zentrale, automatisierte LAN-Management, diagnostizieren die Analysten. Gemeint sind Tools, mit denen geografisch verteilte Systeme bei minimalem Aufwand von einer zentralen Konsole aus abgefragt beziehungsweise bedient oder upgedatet werden koennen. Noch immer muessten zu viele Probleme beim Anwender vor Ort geloest werden. Diese Situation fuehre dazu, dass LAN-Administratoren zuviel Zeit darauf verwenden muessten, dort aktiv zu werden, wo es brenne. Fuer ein proaktives Netz-Management bleibe dagegen kaum Zeit.