System-Management-Anbieter nehmen Smartphones an die Leine

16.01.2008

Exchange verliert an Bedeutung

Konkurrenten wie Nokia bewerten den Vorstoß des Softwareriesen dagegen als Indiz dafür, dass Microsofts Ansatz gescheitert ist, Exchange als einzige Management-Instanz zu nutzen. Nur wenige Kunden hätten Interesse daran, ihre mobilen Endgeräte über zwei Ecken mit dem Exchange Server und System Center zu verwalten.

Einen wesentlichen Aspekt bildet bei SCMDM 2008 die Einbindung in das Active Directory, über das sich Domänen auch für Smartphones oder PDAs Policies für die Nutzung bestimmter Funktionen festlegen lassen – 125 vorgefertigte Richtlinien liefert Microsoft mit. Daneben unterstützt die Software die typischen Monitoring-, Reporting- und Security-Features. Besonders hervorzuheben ist noch die Möglichkeit der remoten Installation und Konfiguration sowie der Aufbau einer mobilen VPN-Verbindung. Ähnlich wie bei der CA-Lösung kann der Nutzer außerdem selbst einfache Verwaltungsfunktionen wie das Löschen der gespeicherten Daten bei Geräteverlust über ein Selbsthilfeportal ausführen. Während CA mit seiner Lösung künftig neben Blackberries auch Geräte mit anderem Betriebssystem unterstützen will, konzentriert sich Microsoft bis auf weiteres auf Devices mit Windows Mobile, konkreter nur auf die für Frühjahr angekündigte Version 6.1.

Aus Sicht der Gartner-Analystin Basso zielen beide Angebote primär auf bestehende Nutzer der System-Management-Suites des jeweiligen Herstellers, die nun auch eine Lösung für ihre PDAs und Smartphones suchen. Wegen ihrer Rechenleistung fielen diese Geräte - anders als einfache Handys - in die Zuständigkeit der IT-Abteilungen, welche nun unter dem Druck ständen, diese ebenso wie PCs mitzuverwalten.

Neben CA und Microsoft haben bereits eine Reihe von System-Management-Anbietern Funktionen zur Verwaltung von Mobile Devices in ihre Suites integriert beziehungsweise existierende MDM-Features, die nur Basisfunktionen darstellten, überarbeitet. Hewlett-Packard hat Anfang 2007 den MDM-Spezialisten Bitfone übernommen und bietet inzwischen die "HP Enterprise Mobility Suite" an. Die mit den Spezifikationen der Open Mobility Alliance Device Management (OMA-DM) kompatible Lösung unterstützt verschiedene Konfigurations-, Security-, Diagnose- und Inventarisierungsfunktionen over the air (OTA).

Funktionen für Mobilgeräte integriert

Andere Beispiele für System-Management-Anbieter mit Mobility-Ambitionen sind Landesk mit dem "Handheld and Embedded Device Manager" oder BMC, das über Partner in Teilen seiner Lösungen, etwa BMC Configuration Automation for Clients (BCAM, früher Marimba), BPM und Proactive Net, auch mobile Endgeräte unterstützt. Die Applikationen erlauben es beispielsweise, Blackberries über den Blackberry Enterprise Server zu überwachen. Eher rudimentär ist die Funktion, Software auf ein Handheld aufzuspielen, indem sie an den Desktop geschickt wird. Sobald der Anwender das Gerät an den PC anschließt, wird die Software synchronisiert.

* Kein Anspruch auf Vollzähligkeit, die Reihenfolge ist zufällig.
* Kein Anspruch auf Vollzähligkeit, die Reihenfolge ist zufällig.

Auch Novell hat bereits Funktionen für die Fernwartung von Palm, Windows CE, Pocket-PC- und Blackberry-Devices in seine "Zenworks Suite" integriert, Entsprechendes gilt für IBMs "Tivoli Configuration Manager". Beide Player haben ihre Angebote zudem auf eine neue Architektur portiert, um einen schnelleren Release-Zyklus zu ermöglichen. Zu erwähnen ist außerdem Altiris, über das sich Security-Spezialist Symantec Anfang 2007 für knapp eine Milliarde Dollar in den Bereich System-Management einkaufte. Im Gegenzug stellte Symantec sein eigenes MDM-Produkt ein. Die von Altiris übernommene "Handheld Management Suite" erlaubt es Anwendern, Mobilgeräte mit Windows Mobile, Palm- oder Blackberry-OS remote zu verwalten.