Windows 10

System Explorer vs. Task-Manager

18.06.2017
Von Thorsten Lechner
Der kostenlose System Explorer kann als Task-Manager-Ersatz verwendet werden, bietet jedoch viele zusätzliche Informationen und Funktionen.
Der System Explorer im Einsatz.
Der System Explorer im Einsatz.

Alles, was auf dem PC läuft, beansprucht den Prozessor und belegt wertvollen Hauptspeicher. Das wirkt sich negativ auf die Leistungsfähigkeit des Computers und bei mobilen Geräten auf die Akkulaufzeit aus. Sie sollten also abschalten, was Sie nicht unbedingt benötigen.

Der System Explorer zeigt Ihnen übersichtlich und mit detaillierten Informationen die einzelnen Tasks, Autostart-Programme, Dienste, Deinstallationsprogramme, Treiber, Verbindungen geöffnete Dateien und Browser-Erweiterungen an. Detaillierte Informationen über Dateien und Prozesse erhalten Sie über die programminterne Datenbank im Internet. Ebenso zeigt Ihnen das Tool die verwendeten Systemressourcen in einer grafischen Darstellung an. Als Extra lässt sich eine Momentaufnahme erstellen, um Änderungen im System zu finden.

Windows-Dienste untersuchen

Bei den Windows-Diensten (englisch: Services) handelt es sich um Programme der besonderen Art. Ihr Start wird automatisch über Registry-Einträge unter „Hkey_Local_Machine\Sys tem\CurrentControlSet\Services“ eingeleitet. Dienste laufen meist mit maximalen Rechten unter speziellen Benutzerkonten wie „System“ oder „Netzwerkdienst“. Außerdem können Dienste voneinander und von anderen Systemkomponenten abhängig sein, beispielsweise von Treibern. Beim Start erkennt Windows das und startet bei Bedarf die abhängigen Dienste. Der Windows-Dienstemanager services.msc erlaubt zwar die schnelle Konfiguration der Dienste, liefert aber keine weiteren Details. Für zusätzliche Informationen verwenden Sie den System Explorer.

Mit dem System Explorer lassen sich nicht nur installierte Dienste in einer Übersicht anzeigen, sondern sie auch anhalten und den Starttyp ändern. Auch führen Sie eine Google-Suche und eine Schad-Software-Analyse durch.
Mit dem System Explorer lassen sich nicht nur installierte Dienste in einer Übersicht anzeigen, sondern sie auch anhalten und den Starttyp ändern. Auch führen Sie eine Google-Suche und eine Schad-Software-Analyse durch.

Nachdem Sie das Tool im Explorer-Mode gestartet haben, klicken Sie links in der Navigationsleiste auf „Dienste“. Gehen Sie auf die Registerkarte „Dienste“, und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen der Spaltenköpfe. Aktivieren Sie im Kontextmenü alle Optionen. Über die Schaltfläche mit dem Windows-Logo blenden Sie jetzt die Windows-eigenen Dienste aus. Alles was Sie jetzt noch sehen, sind Dienste, die bei der Installation von Anwendungs-Software eingerichtet wurden. Analysieren Sie diese Liste Dienst für Dienst. Über das Kontextmenü „Dateiinfosuche“ rufen Sie Informationen über www.systemexplorer.net ab. Sollte die Site kein befriedigendes Ergebnis liefern, können Sie auch „Google-Suche“ wählen. Bei suspekten Einträgen gehen Sie im Kontextmenü auf „Dateiüberprüfung“. Damit übermitteln Sie die Programm-Datei an Virustotal. Hier wird sie mit rund 60 Virenscannern überprüft.

Dienste ein- und abschalten: Windows-Dienste, die Sie für überflüssig halten, setzen Sie im System Explorer über das Kontextmenü „Dienst-Autostart-Art“ auf „Manuell“. Sollte es später zu Fehlfunktionen beim zugehörigen Programm kommen, setzen Sie den Starttyp wieder auf „Automatisch“. Nur wenn Sie ganz sicher sind, dass es keine Nebenwirkungen gibt, stellen Sie „Deaktiviert“ ein.

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Autostart prüfen und aufräumen

Alles, was kein Dienst oder Treiber ist, aber trotzdem nach dem Windows-Start läuft, wird über einen Autostart-Mechanismus gestartet. Davon gibt es in Windows einige. Mit System Explorer lassen sich die Autostart-Einträge untersuchen und bei Bedarf deaktivieren. Klicken Sie links auf „Autostarts“. Wenn Sie einen Eintrag in der Liste anklicken, sehen Sie am unteren Fensterrand weiterreichende Informationen zum Dateipfad und Hersteller. Über den blauen Link „Details“ rufen Sie die verknüpfte Datenbank im Browser auf. Hier gibt es eine Beschreibung des Programms, einen Virenschutzbericht sowie eine Einschätzung, ob es sich um ein gefährliches Programm handeln könnte. Wenn die Datenbank keine oder nicht ausreichende Informationen liefert, können Sie auch bei einem Autostart-Eintrag über das Kontextmenü der rechten Maustaste die „Google- Suche“ aufrufen. Wie bei den Diensten lässt sich auch hier zusätzlich eine Schad-Software-Analyse bei Virustotal durchführen.

Autostart-Einträge deaktivieren: Grundsätzlich ist kein Autostart-Eintrag systemkritisch. Im Prinzip könnten Sie also alle deaktivieren. Das würde zwar den Windows-Start beschleunigen, aber auch auf Kosten des Komforts gehen. Wenn Sie beispielsweise täglich Dropbox verwenden, sollten Sie es im Autostart belassen. Bei nur gelegentlicher Nutzung können Sie den Dropbox-Autostart aber auch deaktivieren und das Programm bei Bedarf manuell starten. System Explorer macht Ihnen die Entscheidung jedoch leicht. Im Zweifel entfernen Sie das Häkchen vor einem Eintrag und probieren die neue Einstellung eine Zeit lang aus. Wenn Sie sich umentscheiden, setzen Sie das Häkchen wieder.