Schneller Datentransfer durch neues Layer-3-Switching

Synergie zwischen Router und Switch führt zu ersten Produkten

22.05.1998

Angeführt vom Netzwerkgiganten Cisco Systems präsentierten mehrere Anbieter auf der N+I ihre neuen Layer-3-Switches - auch Route-Switches genannt. Die Produkte sind so konzipiert, daß sie die Funktionalität eines Routers mit der des Switchs kombinieren. Konkret heißt das: Datenströme werden aufgrund fehlender Kontrollmechanismen im Switching schneller transportiert. Wenn nötig, prüfen die Routing-Routinen, die über Informationen zur Netztopologie verfügen, die Daten auf ihren Bestimmungsort, filtern den Verkehr und fungieren als Firewall.

Switching verbessert Datendurchsatz

Anwender können durch Layer-3-Switches also die Leistungsstärke ihres Netzwerks verbessern und gegebenenfalls Router ersetzen, die langsamer und kostspieliger sind. Cisco trägt diesem Ansatz mit der seit geraumer Zeit angekündigten "Catalyst 8500 Campus Switch Router Line" Rechnung.

Die Serie besteht aus den Switches "8510" mit fünf Slots und "8540" mit 13 Einschüben. Der 8510 verfügt dabei über 32 Ports für 10/100-Mbit-Ethernet und bis zu vier Gigabit-Ethernet-Anschlüsse. Er bewältigt sechs Millionen Pakete pro Sekunde und soll im Juni 1998 auf den Markt kommen. Der 8540 ist für September angekündigt und schafft 24 Millionen Pakete in der Sekunde. Er weist 128 Ethernet-Ports mit 10/100 Mbit sowie bis zu 16 Gigabit-Ethernet-Anschlüsse auf.

Beide Produkte beherrschen Switching wie auch IP- und IPX-Routing und beinhalten eine "Switching Fabric" mit 40 Gbit/s Kapazität. Sie können sowohl paket- wie auch zellbasierte Informationen verarbeiten. Die Switches werden Cisco zufolge über ATM-Uplinks verfügen und sollen in Zukunft auch ATM-to-ATM-Switching unterstützen.

Anwender, die "Catalyst 5500 Switches" von Cisco einsetzen, müssen auf höhere Switching-Performance aber nicht verzichten. Sie können den "Switch Route Processor" zusammen mit dem "Fabric Integration Module" in ihren LAN-Switch integrieren - eine Option, die Cisco bei den Analysten Lob eingebracht hat.

Neben Cisco hat in Nevada auch Bay Networks einen Layer-3-Switch vorgestellt. Der Knoten trägt die Bezeichnung "Accelar 1050" und schleust pro Sekunde drei Millionen Pakete durch. Er besitzt zwölf 10/100Base-TX-Ports für die Anbindung von Servern und Workstations sowie einen 1000Base-SX-Anschluß zur Verbindung mit dem Backbone.

Ebenfalls Flagge in Sachen Route-Switching zeigte 3Com. Die Company kündigte für das vierte Quartal 1998 eine neue Version ihrer Software "Corebuilder" an. In dieser will das Unternehmen Web-basierte, dynamische Monitoring-Funktionen liefern, mit denen Administratoren Daten über den Status des Ethernet-Verkehrs sowie die Quality of Services sammeln können, ohne dafür eine eigene Client-Software vorhalten zu müssen.

3Com will darüber hinaus auch Layer-3-Switches für kleine Unternehmen in sein Portfolio aufnehmen. Im Gegensatz zur Corebuilder-Serie sollen die Devices "Superstack II-Switch 3800 und 9000" aber nur IP und abgespeckte Routing-Tabellen beherrschen.