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Symbian bohrt sein Handy-Betriebssystem auf

17.10.2007
Auf der Symbian Smartphone Show in London hat Firmenchef Nigel Clifford wichtige Neuerungen für die kommende Softwareversion 9.5 vorgestellt.

Diese betreffen die Breitband-Konnektivität und Grafikfähigkeiten von Symbian-Mobiltelefonen. Die neue IP-Architektur "FreeWay" soll superschnelle Breitbandverbindungen über zum Beispiel Super 3G/LTE oder WiMax und das nahtlose Umschalten zwischen diesen ermöglichen. Nutzungsbeispiel: Ein Anwender beginnt den Download einer Musikdatei im Coffeeshop über Wi-Fi, setzt ihn im Auto über HSDPA fort und beendet ihn daheim wieder mittels WLAN. Was allerdings nur selten vorkommen dürfte, denn FreeWay soll den Download eines MP3-Files "binnen Sekunden" ermöglichen, ebenso wie "kristallklare VoIP-Gespräche".

Dazu gesellt sich das neue Grafiksystem "ScreenPlay", das mit Transparenz und Overlays arbeitet und unter anderem hochauflösendes Video-Streaming und 3D-Effekte ermöglichen soll. Das Rendering erfolgt dabei je nach Ausstattung des Telefons via Software oder hardwarebeschleunigt. Die praktische Umsetzung müssen UIQ und Nokia ("S60") erledigen, die die Oberflächen für das Symbian-Betriebssystem liefern.

Sowohl FreeWay als auch ScreenPlay nutzen das neue Symmetric MultiProcessing (SMP), das Symbian früher in diesem Monat gemeinsam mit dem Chipdesigner ARM angekündigt hatte. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, spezielle Rechenkerne von mobilen Prozessoren nur dann zuzuschalten, wenn diese tatsächlich benötigt werden, um den Stromverbrauch der Geräte möglichst niedrig und die Akkulaufzeit möglichst hoch zu halten. (tc)