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Symantec und Veritas überzeugen

29.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Fusionspartner Symantec und Veritas konnten für das letzte unabhängig absolvierte Quartal gute Zahlen vorlegen. Der weltgrößte IT-Security-Anbieter Symantec verbesserte seinen Nettogewinn im zweiten Quartal 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 117 Millionen auf 199 Millionen Dollar oder 27 Cent je Aktie. Der Umsatz kletterte dank der gestiegenen Nachfrage nach Sicherheits- und Firewall-Lösungen um 26 Prozent auf knapp 700 Dollar. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Profit von 25 Cent je Aktie bei leicht höheren Einnahmen von 712,2 Millionen Dollar gerechnet. Bei dieser Prognose habe man jedoch den im Berichtszeitraum um sechs Prozent gegenüber dem Euro gestiegenen Dollarkurs nicht berücksichtigt, erklärte Symantec-CEO John Thompson in einer Telefonkonferenz. Das Unternehmen erwirtschafte inzwischen knapp über die Hälfte seiner Erlöse außerhalb der USA.

Das Umsatzwachstum des Speichersoftwareexperten Veritas war mit einem Plus von neun Prozent auf 529 Millionen Dollar weniger spektakulär. Angaben zur Ergebnisentwicklung fehlten bei der Präsentation am gestrigen Donnerstag ganz. Stattdessen bemerkte Symantec-CEO Thompson nur, dass die Betriebskosten des Fusionspartners im Quartal 77 Prozent der Einnahmen oder 407 Millionen Dollar betrugen. Weitaus wichtiger war dem Manager die Tatsache, dass Veritas im Berichtszeitraum 253 Aufträge mit einem Einzelwert von jeweils mindestens 100.000 Dollar an Land ziehen konnte. 19 Deals davon hatten ein Volumen von einer Million Dollar oder mehr.

Symantec hatte die Anfang des Monats abgeschlossene, 10,5 Milliarden Dollar schwere Akquisition (siehe auch: "Symantec schließt Veritas-Übernahme ab") unter anderem damit begründet, mehr Geschäfte mit Unternehmenskunden machen zu wollen. Den aktuellen Zahlen zufolge scheint der Plan aufzugehen: Zwar wuchs das Endkundengeschäft mit 28 Prozent weiterhin etwas stärker als das Business-Segment und trug insgesamt 51 Prozent zu den Gesamteinnahmen bei. Gleichzeitig stieg jedoch die Anzahl der Aufträge von Symantec mit einem Volumen von mindestens 100.000 Dollar gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 274 Deals. 15 Verträge davon hatten einen Einzelwert von einer Million Dollar oder mehr.

Trotz der aus Unternehmenssicht erfolgreich verlaufenen Fusion mit Veritas reduzierte Symantec die Umsatzerwartung für das Gesamtjahr von 5,3 auf 5,1 Milliarden Dollar. Als Grund nannte die Company aus Cupertino, Kalifornien, den steigenden Dollarkurs sowie eine Änderung bei der Verbuchung von Lizenzerlösen im Endkundenbereich.

Auch der Ausblick für das erste zusammen mit Veritas zu bestreitende Quartal ist wenig berauschend. Hier erwartet Unternehmenschef Thompson einen Verlust von acht Cent pro Aktie bei 1,05 Milliarden Dollar Umsatz. Einen Grund für das prognostizierte Defizit nannte der Topmanager nicht. Man passe die Prognose der aktuellen Marktsituation an, so Thompson in einem Statement. Angesichts des wachsenden Konkurrenzdrucks - unter anderem will Softwareriese Microsoft gegen Jahresende eine eigene Security-Offensive starten - ändert Symantec auch seine Release-Strategie. Anstatt wie üblich im September plant der Hersteller nun mehrmals im Jahr Produkt-Updates und Neuvorstellungen. (mb)