Symantec strafft Security-Portfolio für Clients

18.12.2007
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Einfaches Setup

Das Setup selbst benötigt lediglich einige zentrale Angaben etwa zum Zielverzeichnis. Im Test installierten wir den Management-Server samt Datenbank und Verwaltungskonsole manuell. Die Clients können zwar auch direkt von der gelieferten CD installiert werden, was der Hersteller allerdings nur empfiehlt, wenn der Client keine Kommunikation zum Management-Server benötigt (Stand-alone-Betrieb). Bei größeren IT-Infrastrukturen mit Tausenden Geräten sollten die Client-Agenten vom Verwaltungs-Server aus im Push-Verfahren installiert werden.

Nach dem Setup des Management-Servers fragt ein Assistent die weiteren Konfigurationseinstellungen ab und richtet dann die Datenbank ein. Ein anderer Assistent hilft bei der Migration bestehender Symantec-Tools wie der Antivirus Corporate Edition. Alles zusammen ist einer knappen Viertelstunde zu bewerkstelligen. Anschließend startet die Verwaltungskonsole, die modern und aufgeräumt ist und sich an den heute gängigen grafischen Benutzeroberflächen orientiert.

Die Administration

Die Verwaltung ist in mehrere Bereiche untergliedert: Unter der Rubrik "Start" findet sich ein Übersichtsbildschirm mit den wichtigsten aktuellen Ereignissen und dem Zustand des von Endpoint Protection überwachten Gesamtsystems. Dieses Dashboard lässt sich weitgehend konfigurieren und liefert rasch einen umfassenden Überblick über das System. In der Rubrik "Überwachung" finden sich weitere Details zu den Systemen. Unter "Bericht" werden spontane Ad-hoc-Berichte und die regelmäßig zu generierenden Statusberichte zusammengefasst und verwaltet. Die Konfigurationen aller Sicherheitsfunktionen werden unter "Richtlinien" gebündelt. Hier erfolgen die Definitionen zur Arbeitsweise der Firewall und des IPS sowie aller übrigen Sicherheitseinrichtungen.

Symantec Endpoint Protection 11.0

Preis (zuzüglich Mehrwertsteuer): Symantec Endpoint Protection 11.0 kostet 44 Euro pro Lizenz bei 100 Lizenzen, 31,50 Euro pro Lizenz bei 1000 Lizenzen.

Plus

+ Gute Integration der Symantec-Sicherheits-Tools in einer Konsole;

+ weitreichende Konfigurationen erlauben eine Anpassung an spezifische Gegebenheiten;

+ umfangreiches Set an Sicherheitstechniken;

+ Unterstützung mehrerer Profile für unterschiedliche Standorte von Notebooks.

Minus

- Gezielte Suche nach einer Bedrohung (etwa Virus) nicht möglich;

- rollenbasierende Verwaltung mit anpassbaren Arbeitsumgebungen wird nur bedingt unterstützt;

- die Verteilung der Client-Agenten kann nicht aus der Management-Konsole erfolgen. Stattdessen muss ein separates Tool verwendet werden.

Die letzten beiden Rubriken sind mit "Clients" und "Admin" überschrieben. Unter Clients werden die zu verwaltenden Rechnersysteme integriert. Eine Anbindung an das Active Directory oder LDAP-Verzeichnisse (Lightweight Directory Access Protocol) ist machbar, aber nicht erforderlich. Möglich ist auch ein Mischbetrieb, bei dem bestimmte Definitionen aus dem Active Directory abgegriffen werden, während andere lokale im Endpoint-Protection-Server verwaltet werden. Der Bereich "Admin" schließlich widmet sich der Verwaltung und Konfiguration des Management-Servers und der Datenbank.

Aktualisierung der Signaturen

Aktuelle Definitionen von Virensignaturen und Antispyware werden direkt durch Symantec bereitgestellt und automatisiert über das "LiveUpdate" von der Website des Anbieters geladen. Dies war im Test innerhalb weniger Minuten abgeschlossen.

Client-Geräte müssen mit einem Client-Agenten versorgt werden - dazu gilt es, in der Verwaltungskonsole ein Installationspaket zu definieren. Dessen Umfang beziehungsweise "Feature-Set" orientiert sich an den gewünschten Sicherheitseinrichtungen wie Desktop-Firewall, Virenscanner oder IPS. Das konfigurierte Feature-Set ist anschließend als Exe- oder MSI-Datei (Microsoft Installer) zu exportieren und in einem Verzeichnis zu hinterlegen. Verteilung und Setup der Client-Agenten können demnach über beliebige Werkzeuge zur Softwareverteilung erfolgen. In unserem Test erzeugten wir für das gewählte Feature-Set eine MSI-Datei und setzten anschließend den mitgelieferten Assistenten zur Verteilung ein, der seine Aufgabe anstandslos und flott erledigte. Warum die Verteilung der Agenten in einen separaten Assistenten ausgelagert ist, erschließt sich allerdings nicht. Besser wäre, die Verteilung in die zentrale Verwaltungskonsole zu integrieren. Die Einrichtung des Agenten wird auf dem Client in der Taskleiste rechts unten eingeblendet. Im Management-Server meldete sich ein neu eingerichteter Client nach wenigen Sekunden.

Zur Prüfung des Virenscanners und seiner Logik griffen wir auf verschiedene Testviren und Malware von www.testvirus.de zurück. Sämtliche im Test verwendeten Schadroutinen wurden von dem integrierten Scanner korrekt erkannt und entfernt. Die Qualität der Virenerkennung lässt sich damit allerdings nicht messen, da alte und bekannte Viren in der Regel von allen Scannern erkannt und eliminiert werden. Die Wirkkraft eines Virenscanners lässt sich eher an der Reaktionsgeschwindigkeit des Herstellers beim Auftreten neuer Viren ablesen. Informationen hierzu bieten verschiedene einschlägige Web-Seiten - etwa vom SANS Institute, vom European Institute for Computer Anti-Virus Research (EICAR) oder von Virus Bulletin. Um auch Zero-Day-Attacken und aktuelle Bedrohungen abzuwehren, haben sich IPS etabliert. Symantecs Endpoint Protection hat hierzu diverse Sicherheitsvorkehrungen integriert. Die als HIPS bezeichnete Funktionssammlung umfasst Applikations- und Gerätekontrolle und überwacht beziehungsweise unterbindet die Nutzung bestimmter Dateitypen.