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Symantec: Kopierschutz gegen Softwarepiraten

26.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Antivirenhersteller Symantec will seine Produkte in Zukunft mit Kopierschutztechniken gegen Softwarepiraterie schützen. Im Zuge eines vergangene Woche abgeschlossenen Prozesses in den USA gegen eine professionelle Raubkopiererin sagte der für den Markenschutz des Unternehmens zuständige Willam Plante, dass man sich des Problems der Softwarepiraterie bislang nicht ausreichend bewusst gewesen sei. So habe sich jetzt herausgestellt, dass Symantec-Anwendungen die am häufigsten illegal kopierten Produkte seien.

Die am Freitag zu neun Jahren Haft und einer Schadensersatzzahlung von 98 Millionen Dollar verurteilte Lisa Chen hat nach Ansicht des Gerichts rund 600.000 nahezu perfekt kopierte Boxen der Produkte "Norton Antivirus", "Norton System Works", "Norton Personal Firewall" und "PC-Anywhere" in Umlauf gebracht.

Die geplanten Kopierschutztechniken will Symantec gemeinsam mit Microsoft entwickeln und voraussichtlich ab 2005 einsetzen. Problematisch sind nicht nur die finanziellen Verluste durch Raubkopien. Es drohen laut Plante auch Image-Verluste, da sich Käufer, die einer Fälschung aufsitzen, nicht an den zu den Produkten gehörenden Diensten anmelden könnten. Vor allem Fälschungen, die in den meisten Fällen über so genannte Spam-Mails beworben würden, seien bedenklich, so der Symantec-Manager. In vielen Fällen diene das Lockangebot lediglich zum Ausspionieren von Kreditkartennummern. Symantec selbst betreibe kein E-Mail-Marketing. (lex)