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Symantec kauft sich agentenlose Sicherheitstechnik

04.10.2005
Bindview-Akquisition bringt Compliance-Tools.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine Woche nach der Übernahme von Wholesecurity schlägt Symantec schon wieder zu: Diesmal will der Sicherheitsspezialist den kriselnden Hersteller Bindview Development Corp. übernehmen. Dieser verfügt unter anderem über Lösungen, mit denen sich Unternehmensnetze beziehungsweise die darin eingesetzten Sicherheitsprodukte auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften - neudeutsch Compliance - überprüfen lassen sollen. Hierfür blättert Symantec eigenen Aussagen zufolge 209 Millionen Dollar in bar auf den Tisch. Das entspricht vier Dollar pro Bindview-Aktie.

Die Technik soll mit eigenen Tools für das Security-Management integriert werden, um Kunden eine "umfassende Lösung für Policy-Compliance und das Verwalten von Schwachstellen" zu bieten. Das könnte vorteilhaft für Anwender sein: Während Symantec bislang auf eine agentenbasierende Architektur setzte, kommen Bindviews Produkte ohne solche Überwachungsprogramme aus. Dadurch reduziert sich der Aufwand für Administratoren, allerdings liefern Agenten mehr Informationen. Kunden sollen zukünftig frei entscheiden können, welche Methode sie bevorzugen. Aus Sicht von Symantec sind beide Verfahren "komplementär".

Bindview kommt die Ankündigung sicher gelegen: Das Unternehmen hatte in letzter Zeit mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen und gab kurz vor der Bekanntgabe des Deals eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal 2005 heraus. Wenn weder die US-Kartellbehörden noch die Bindview-Aktionäre etwas dagegen haben, könnte der Merger im ersten Quartal 2006 abgeschlossen sein. (ave)