Bei Symantec auch deutsche Angestellte betroffen

Symantec, Harbinger und Lotus entlassen Mitarbeiter

16.10.1998

Mit den kürzlich entlassenen 45 Mitarbeitern erhöht sich die Anzahl der bei Lotus abgebauten Arbeitsplätze auf 170 in diesem Jahr. Der Softwarehersteller habe im selben Zeitraum aber auch 1000 Jobs geschaffen, relativiert Firmensprecher Paul LaBelle die Zahlen. Weltweit verfügt Lotus über 8500 Angestellte. Bei den Entlassungen handle es sich um einen "natürlichen Prozeß" zugunsten der Ziele des Unternehmens, ließ der Sprecher verlauten. Auskunft über betroffene Geschäftsstellen oder -zweige wollte er jedoch nicht machen. Bärbel Widhalm, Pressesprecherin der deutschen Niederlassung in Ismaning, schloß Entlassungen hierzulande aus.

Auch der Hersteller von E-Commerce-Software Harbinger entläßt. Mit der Reduzierung des Personals um zehn Prozent (das entspricht rund 110 Mitarbeitern) geht eine Umbesetzung im Management einher. Nach Angaben des Unternehmens hatten Harbingers Firmenaufkäufe und die Neuentwicklung von Produkten für Electronic Commerce über das Internet zu Produktüberlappungen geführt, die enorme Ressourcen verschlangen. Harbinger möchte sein Kerngeschäft von Electronic Data Interchange (EDI) auf Internet- E-Commerce verlagern. Der Standort Karlsruhe ist vom Arbeitsplatzabbau nicht betroffen. Die Auswirkungen der Restrukturierung auf den deutschen Standort sind laut Geschäftsführer Jakob Karszt sogar positiv, da Karlsruhe im europäischen Kontext an Bedeutung gewinne.

Im Gegensatz zu Lotus und Harbinger betreffen die Entlassungen bei Symantec auch deutsche Mitarbeiter. Auskünfte zur Zahl der Kündigungen in Deutschland gab es nicht. International sollen ungefähr fünf Prozent der Arbeitsplätze abgebaut werden, das entspricht etwa 100 Personen. Keine Regionen oder Geschäftszweige sind ausgenommen. Das Unternehmen will nach Angaben eines Symantec-Insiders Kosten einsparen, weil der Aktienkurs durch die Krise in Asien und Rußland unter Druck geraten ist.