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Symantec erhält neues Antivirus-Patent

03.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der auf Sicherheitssoftware spezialisierte Anbieter Symantec hat nach eigenen Angaben für eine fünf Jahre alte Technik ein Patent erhalten. Diese erlaubt es Antivirus-Forschern nach Angaben des Herstellers, mehrere Teile einer Datei auf Schädlingsbefall zu untersuchen. Das US-Patent mit der Nummer 6.851.057 beschreibt demnach eine "Datengetriebene Entdeckung von Viren", bei der Virenscanner so programmiert werden, dass sie eine Datei an gleich mehrere Stellen analysieren.

Laut Carey Nachenberg, Erfinder des Verfahrens und Chief Architect in den Antivirus-Labors von Symanctec, kommt die Methode seit 1999 in den Antivirus-Produkten des Unternehmens zum Einsatz. Genauer bezieht sich das Patent auf ein "Virenerkennungssystem, das unter der Kontrolle von P-Code arbeitet, um die Präsenz eines Virus in einer Datei mit mehreren Einstiegspunkten zu entdecken.

Michael Schallop, Symantecs Director of Intellectual Property, erklärte, das Patent könne aber von weit größerer Tragweite sein. "Was hier patentiert wurde, ist die Verwendung einer Zwischensprache, um Antivirusfunktionen wie Scanning und Emulation zu treiben", sagte der Experte. Das könnte sich auf jede Art von Skripting beziehen, mit dem dynamisch ermittelt wird, an welchen Stellen genau ein File auf Virenbefall geprüft wird. Gelten könnte es laut Schallop auch für die Nutzung von Javascript und anderen Skriptsprachen zur Steuerung von Viren-Scans.

Symantec hat bislang keine Konkurrenzprodukte daraufhin untersucht, ob sie möglicherweise die patentierte Technik verwenden. Schallop sagte, Symantec wolle mit der Ankündigung vor allem seine "Vordenkerschaft" im Antivirusbereich unter Beweis stellen. Er wollte sich nicht dazu äußeren, ob Symantec das neue Patent geltend machen werde oder nicht. (tc)