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Swisscom will italienische Fastweb für 3,7 Milliarden Euro übernehmen

12.03.2007
Der Schweizer Telekomkonzern Swisscom will den italienischen Festnetzanbieter Fastweb übernehmen.

Der Gesamtkaufpreis belaufe sich auf 3,7 Milliarden Euro. Dies seien 47 Euro je Fastweb-Aktie, teilte die Gesellschaft am Montag in Bern mit. Mit Zustimmung der Fastweb-Führung seien die Bücher des Unternehmens bereits geprüft worden. Die Swisscom-Aktie fiel in den ersten Handelsminuten deutlich. Fastweb ist vorerst vom Handel ausgesetzt. Zuletzt kostete die Aktie 42,02 Euro.

Der Schweizer Konzern finanziert die Akquisition mit der Aufnahme neuer Schulden sowie dem Verkauf von 4,9 Millionen eigener Aktien. Die Titel hatte die Gesellschaft über ein Rückkaufprogramm im vergangenen Jahr erworben. Der Kauf weiterer Swisscom-Anteilsscheine sei nicht geplant, hieß es. Swisscom beteuerte, dass auch künftig das Heimatgeschäft im Fokus stehen wird. Der Kauf weiterer Auslandsbeteiligungen sei nicht geplant, sagte Vorstandschef Carsten Schloter. Vorrangig sei nun der Schuldenabbau.

Swisscom expandiert erstmals seit dem Strategiewechsel im Jahr 2005 wieder ins Ausland. Die Schweizer Regierung hatte als größter Aktionär dem Unternehmen große Akquisitionen im Ausland untersagt, um die Wirtschaftlichkeit der Gesellschaft nicht zu gefährden. Die bereits vereinbarte Übernahme der irischen Eircom musste Swisscom daraufhin abblasen.

Swisscom hat die Annahme des Übernahmeangebots an eine Akzeptanz von mindestens 50 Prozent plus einer Aktie gekoppelt. Fastweb kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 1,26 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 425 Millionen Euro. Die Gesellschaft ist damit einer der größten Anbieter nach Marktführer Telecom Italia. (dpa/tc)