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Swisscom verliert Monopol auf die "letzte Meile"

23.03.2006
Das Schweizer Parlament hat das Kupferkabelnetz der Swisscom für die Konkurrenz geöffnet.

Ähnlich wie der Deutschen Telekom, Telekom Austria und weiteren ehemaligen Staats-Carriern wird nun auch der Swisscom ein letztes Privileg entzogen, wenn auch zu besseren Konditionen. Die eidgenössischen Räte haben vor kurzem dem geänderten Fernmeldegesetz zugestimmt, wonach auch andere TK-Anbieter wie Tele 2 oder Sunrise den vollständig entbündelten Zugang zu den von der Swisscom verlegten Teilnehmeranschlüssen (TAL), Kabelrohren und Mietleitungen sowie Bitstream Access (ein Vorleistungsprodukt für Breitbanddienste) erhalten sollen. Außerdem ist es der Swisscom-Konkurrenz künftig möglich, Kunden den Teilnehmeranschluss auf eigene Rechnung zu stellen.

Bei der Entscheidung ist die Swisscom noch mit einem blauen Auge davon gekommen. So ist die Entbündelung auf vier Jahre begrenzt, bis dahin sollen die Swisscom-Wettbewerber selbst investiert haben. Weil der Zugang auf Kupferkabel beschränkt bleibt, befürchten die Konkurrenten außerdem, dass die Swisscom nun ihrerseits die Endanschlüsse sukzessive durch Glasfaserkabel ersetzt. Mit dem damit möglichen VDSL, das Übertragungsraten von 25 bis 50 Mbit/s erlaubt, würde der Ex-Monopolist einen weiteren Wettbewerbsvorteil gegenüber dem kupferbasierenden Vorgänger ADSL erhalten. (mb)