Interesse an Telekom Austria

Swisscom gibt Debitel den Laufpass

02.04.2004
MÜNCHEN (CW) - Die Tage des deutschen Service-Providers Debitel im Swisscom-Konzern scheinen gezählt. Vieles deutet auf einen Verkauf an die Investmentfirma Permira hin.

Obwohl Debitel im letzten Geschäftsjahr beim Gewinn vor Steuern mit insgesamt 131 Millionen Euro ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr schaffte und beim Umsatz die Drei-Milliarden-Marke nur haarscharf verfehlte, will der Mutterkonzern den Stuttgarter Mobilfunk-Provider abstoßen. Den Schweizern ist Debitel ein Klotz am Bein, nachdem sie das Unternehmen 1999 für über drei Milliarden Euro kauften, der Buchwert heute aber nur noch 820 Millionen Euro beträgt.

Weil sich Debitel als wenig ergiebige Anlage erwies, sucht der eidgenössische Netzbetreiber seit längerem einen Käufer, der nun in Gestalt des Finanzinvestors Permira in Sicht ist. Unterdessen hat Swisscom Interesse an der Telekom Austria angemeldet, die profitabel ist und als idealer Partner zur Erschließung osteuropäischer Märkte gesehen wird. Allerdings stehen die Chancen für Swisscom-Chef Jens Alder schlecht, sich den österreichischen Carrier einzuverleiben. Alder würde nach dem Verkauf von Debitel sowie einem erfolgreichen Geschäftsjahr zwar über die finanziellen Mittel verfügen, der österreichische Staat möchte seine Anteile an der Telekom Austria bis 2006 aber lieber über die Wiener Börse veräußern. (pg)