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Digitalisierung mit mobilen Apps

Swarovski setzt auf SAP HANA Cloud Platform

10.01.2017
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Für die Entwicklung, Bereitstellung und Verwaltung mobiler Apps, die auf Daten aus SAP-Software wie SAP ERP zugreifen, setzt Swarovski in Zukunft auf SAP HANA Cloud Platform. Dies ist einer der Schritte, die der Kristallkonzern im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie setzt.

"Mit der Crystal Collection App kann ein Swarovski Vertriebsrepräsentant beim B2B-Kunden vor Ort das gesamte Sortiment von 40.000 Kristallkomponenten per Fingerstreich auf einem Tablet präsentieren: online wie offline, originalgetreu, in 3-D und mit allen Produktdaten", sagt Rolf Sint, Domain Architect Product Management bei Swarovski.

Mit der Crystal Collection App lässt sich beim B2B-Kunden vor Ort das gesamte Sortiment von 40.000 Kristallkomponenten präsentieren...
Mit der Crystal Collection App lässt sich beim B2B-Kunden vor Ort das gesamte Sortiment von 40.000 Kristallkomponenten präsentieren...
Foto: @Swarovski

Die native App, die unter anderem auf Daten aus dem unternehmenseigenen SAP-ERP-System zugreift, wird auf die Platform-as-a-Service-Umgebung (PaaS) SAP HANA Cloud Platform migriert. Die Umstellung soll bis Anfang 2017 abgeschlossen sein. Sie war nötig geworden, um die Crystal Collection App auf einer zukunftsfähigen und investitionssicheren Plattform zu betreiben und weiter zu optimieren. Nach intensiver Prüfung mehrerer Alternativen hatte sich das Unternehmen für den Wechsel auf SAP HANA Cloud Platform entschieden, die sich vor allem aus strategischen Gründen als am besten geeignet erwies.

Digitalisierung mit mobilen Apps

Die PaaS-Plattform bildet einen wichtigen Bestandteil in der Digitalisierungsstrategie des Kristallkonzerns - 2015 erzielte Swarovski mit rund 26.000 Beschäftigten einen Umsatz von knapp 2,6 Milliarden Euro -, die auch den Ausbau mobiler Prozesse vorsieht. Um für die Anforderungen der Digitalisierung - Stichworte Industrie 4.0, Big Data - gerüstet zu sein, werden die SAP-Anwendungen, SAP ERP, SAP CRM, SAP Business Warehouse (SAP BW) und die SAP Hybris Commerce Suite, auf SAP HANA portiert. In enger Zusammenarbeit mit SAP hat die Corporate IT darüber hinaus auch einen Proof-of-Concept (POC) für SAP S/4HANA Finance realisiert.

... Die Kunden- und Materialstammdaten stammen aus SAP ERP und werden nahezu in Echtzeit in einer SAP-HANA-Datenbank in der Cloud repliziert und gespeichert.
... Die Kunden- und Materialstammdaten stammen aus SAP ERP und werden nahezu in Echtzeit in einer SAP-HANA-Datenbank in der Cloud repliziert und gespeichert.
Foto: @Swarovski

In Zukunft wird jede mobile App, die mit Daten aus dem SAP-Back-End arbeitet, auf Basis von SAP HANA Cloud Platform erstellt. Dank des hohen Integrationsgrades dieser PaaS-Plattform mit den On-Premise betriebenen SAP-Lösungen kann Swarovski das Beste aus zwei Welten verbinden: die strukturierte und sichere Arbeitsumgebung von SAP-Software mit der Agilität, Flexibilität und Skalierbarkeit der Cloud in Bezug auf Erstellung, Betrieb und Verwaltung mobiler Apps.

Apps "on the fly" und einheitlich entwickeln

"Der Aufbau einer eigenen Infrastruktur für die Mobilanwendungen und ihr Support erübrigen sich damit", so Stefan Hollaus, Expert SAP License and Technology bei Swarovski. Neben der nötigen Infrastruktur stellen die Mobile Services auch Services für Integration und Authentifizierung zur Verfügung, außerdem SAPUI5 als Standard für Oberflächen und Funktionen für die zentrale Zuweisung und Verwaltung von Zugriffsrechten.

Damit und dank dem Einsatz agiler Methoden lässt sich der Prototyp einer Mobilanwendung mit wenig Aufwand quasi "on the fly" erstellen und ausführlich testen, sodass das Projektrisiko auf ein Minimum reduziert wird. Da sich im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung der Zyklus, in dem neue Apps für immer neue Anforderungen zu erstellen sind, deutlich verkürzt, ist dies ein durchaus wettbewerbsrelevanter Aspekt.