Wegen besserer Karrierechancen

Suse-Verkäufer geht zu Microsoft

30.04.2004
MÜNCHEN (CW) - Für Linux-Distributor Suse hatte Karl Aigner die Stadt München als Großkunden gewonnen und dabei Microsoft ausgestochen. Nun wechselte der Vertriebler den Brötchengeber - und ging ausgerechnet zu Microsoft.

Aigner war eine der Schlüsselfiguren, die dafür sorgten, dass die Stadt München im vergangenen Jahr beschloss, ihre Server und Desktops auf Linux umzustellen. Doch Ende letzten Jahres kündigte der Mitarbeiter im Suse-Marketing. Am 1. April 2004 tauchte er bei Microsoft wieder auf. Dort ist er jetzt als Senior Account Manager zuständig für den Vertrieb der Data-Center-Produkte an kommunale Rechenzentren in Deutschland. Er gehört zu einem vor neun Monaten gegründeten, rund 40 Mitarbeiter starken Team um Wolfgang Branoner, das sich um Kunden in der öffentlichen Verwaltung kümmert.

Sein Wechsel habe "ausschließlich persönliche Motive", erklärte Aigner gegenüber der COMPUTERWOCHE. Er habe sich in seiner Zeit bei Suse immer auch anderswo umgeschaut. Microsoft habe ihn nicht abgeworben. Vielmehr habe er erkannt, so der 34-Jährige, "dass ich dort meine Karriereziele besser realisieren kann". Er sei "kein religiöser Fanatiker", sondern für ihn als Vertriebsspezialisten zählten in erster Linie betriebswirtschaftliche Argumente für oder gegen eine IT-Umgebung. So sei "Linux in vielen Bereichen durchaus sinnvoll". (ls)