Microsofts Angriff auf iMac, iPhone & iPad Pro

Surface-Offensive gegen Apple?

20.08.2016
Von  und


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Sarah K. White schreibt für CIO.com. Sie kümmert sich dort in erster Linie um alle Themen rund um IT-Karriere und Healthcare-IT. Ihre früheren beruflichen Stationen umfassten Tätigkeiten für die B2C-Plattform TechnologyGuide und das Jobportal Monster.com.
Wie stehen die Chancen, dass Microsofts Surface-Portfolio demnächst um ein Smartphone und einen All-in-One-PC erweitert wird? Orientiert man sich an der aktuellen Gerüchtelage, dürfte der Redmonder Device-Angriff auf Apple schon bald erfolgen.

Als Microsoft im Jahr 2012 die erste Generation des Surface vorstellte, wusste zunächst niemand, was man eigentlich mit dem Ding anfangen sollte. Das hinderte Microsoft aber nicht daran, die technische Basis seines bis dahin einzigartigen Hybrid-Devices Jahr für Jahr kontinuierlich auszubauen. Dazu habe man, wie Microsoft gerne und ausgiebig betont, darauf gehört, was Consumer- und Business-User von einem 2-in-1-Device erwarten. Scheint irgendwie funktioniert zu haben, schließlich ist das Surface Pro 4 eine der derzeit beliebtesten Tablet-Laptop-Mutationen. So beliebt, dass der Windows-Riese damit begonnen hat, seine Surface-Familie - zunächst mit dem Surface Book - zu erweitern.

Es stellt sich also die Frage, welche Surface-Devices in den nächsten Monaten nachkommen könnten. Gerüchte dazu gibt es wie gewohnt viele. Wir haben uns durch den Dschungel des Gemunkels geschlagen und sagen Ihnen, wie die Chancen dafür stehen, dass Microsoft seinen Konkurrenten - allen voran Apple - künftig nicht nur mit dem Surface Pro 5, sondern auch mit einem neuen Microsoft-Flaggschiff-Smartphone und einem All-in-One (AiO)-Device den Rang ablaufen wird.

Surface All-in-One-PC: Desktop-Reinkarnation?

Wie "The Verge" berichtet, testet Microsoft derzeit drei neue Surface AiO Devices, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen. Wie ein solcher All-in-One-PC aussehen könnte, weiß zwar niemand so richtig (ein Patentantrag von Microsoft könnte erste Hinweise geben), allerdings sollen laut "The Verge" "traditionelle PC-Formfaktoren" in die Surface-Familie Einzug halten.

Bei "Windows Central" werden derzeit drei verschiedene Größen für den Surface-All-in-One gehandelt: ein 21-Zoll Full-HD-Modell sowie 4K-Modelle mit 24- und 27-Zoll-Screens. Ein Surface Desktop-Device könnte dem traditionellen Desktop-PC einen modernen "Touch" verleihen - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn ein Surface-AiO dürfte - wie Surface Pro und Surface Book - mit Touch-Funktionalität kommen. Eine offizielle Bestätigung hinsichtlich eines Desktop-Devices innerhalb der Surface-Familie steht bislang noch aus. Dennoch geht Windows-Central-Redakteur Daniel Rubino davon aus, dass der AiO - in welcher Form er auch immer kommen mag - ein "elegantes Gerät" sein wird, das man sich gerne zu "Protzzwecken" ins Wohnzimmer stellt.

DigiTimes berichtete vor kurzem, dass der Surface All-in-One im dritten Quartal 2016 erscheinen soll. Das wäre - auch nach Einschätzung von "Forbes" - ein direkter Angriff auf Apples iMac-Familie. Schließlich habe Apple auf den Erfolg des Surface mit dem iPad Pro reagiert, nun wolle Microsoft den ewigen Konkurrenten im Gegenzug auf dem Desktop-Markt angreifen.

Surface Phone: Ist Windows Mobile noch zu retten?

Das Windows Phone kann leider nicht auf eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie das Surface zurückblicken. Zuletzt brach der Marktanteil der Smartphones mit Microsoft-Betriebssystem im zweiten Quartal 2016 laut den Analysten von Gartner auf 0,6 Prozent ein. Innerhalb eines Jahres brachen die Windows-Phone-Verkaufszahlen damit um beängstigende 76 Prozent ein.

Glaubt man den Gerüchten, lässt sich Microsoft von diesen alarmierenden Entwicklungen dennoch nicht abschrecken und plant weiter mit einem Surface-gebrandeten High-End-Smartphone für das Enterprise-Umfeld. Über dessen mögliche Specs wird ebenfalls bereits fleißig gemutmaßt: Ein Qualcomm Snapdragon 821, 4 GB RAM und natürlich Windows 10 Mobile sollen das Surface Phone auszeichnen. Alternativ wird auch über 5GB RAM und einen Intel Atom X3-Prozessor spekuliert.

"The News Independent" hatte bereits Ende März 2016 mutmaßlich geleakte Bilder des Surface Phone publiziert. Diese wurden inzwischen aus dem Artikel entfernt und zeigten ein Smartphone mit Aluminium- und Magnesium-Body sowie einem 5,5-Zoll-AMOLED-Display. Das Surface-Smartphone soll darüber hinaus auch Stifteingaben über den Surface Pen und Microsofts Continuum-Feature unterstützen.

Surface Pro 5 & Surface Book 2: Mit 3D, 4K & Kaby-Lake-Prozessoren?

Hinsichtlich neuer Surface-Pro- und Surface-Book-Modelle rechnet "Windows Central" lediglich mit kleineren Updates - drastische Veränderungen an den Erfolgsmodellen seien nicht zu erwarten. Stattdessen dürfte sich Microsoft auf kosmetische Änderungen an der Außenhaut und technische Updates beschränken. Auch ein nochmals überarbeitetes Type Cover für das Surface ist wahrscheinlich. Eine designtechnische Veränderung am Surface Book soll nach Informationen von "Windows Central" am Display-Scharnier vorgenommen werden. Mit der dort klaffenden Lücke (im geschlossenen Zustand) waren einige Nutzer in Sachen Ästhetik weniger zufrieden - bei der kommenden Generation soll das Display deswegen direkt auf dem Keyboard aufliegen.

Das Surface Book 2 soll demnach mit Intels neuer Kaby-Lake-Prozessorenfamilie ausgestattet werden und würde damit sowohl 4K- als auch 3D-Grafiksupport bieten. Das würde laut DigiTimes allerdings auch bedeuten, dass die nächste Surface-Book-Generation wegen Auslieferungsproblemen bei den Intel-Prozessoren nicht vor 2017 erscheinen kann. Geleakte Bilder aus einem Microsoft-Store mit Produkt-Platzhaltern legen ebenfalls einen Release von Surface Pro 5 und Surface Book 2 im Jahr 2017 nahe. Allerdings deuten dieselben Bilder auch an, dass ein neues Surface-Device noch in diesem Jahr kommen könnte.

Bei "The Bit Bag" sieht man aktuelle Preissenkungen beim Surface Pro 4 als erstes Anzeichen für ein nahendes Release des Surface Pro 5. Dieses Vorgehen sei bei Unternehmen wie Microsoft und Apple gängige Praxis, um die Lagerbestände vor der Einführung eines neuen Geräts zu reduzieren. Genannte Plattform spekuliert zudem darüber, ob das kommende Redstone-2-Update für Windows 10 für Verzögerungen beim Release von Surface Pro 5 und Surface Book 2 sorgen könnte.

Zu den Preisen für die neuen Surface-Devices gibt es hingegen noch keinerlei Informationen - allerdings ist davon auszugehen, dass sich am saftigen Preisgefüge für die High-End-Modelle - wie bei Apple - áuch in Zukunft wenig ändern wird.

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer Schwesterpublikation cio.com.