Superschneller LTE-Mobilfunk soll Ende 2009 auf den Markt kommen

23.05.2008

Ein mögliches Mittel dafür ist LTE. "Die Kosten pro Bit sind für die Netzbetreiber vier bis zehnmal geringer als bei HSDPA", erklärt Paul Steinberg, oberster Netzwerkarchitekt von Motorola. "Man kann mehr Traffic über das selbe Funkspektrum abwickeln." Dann brauchen die Netzbetreiber auch weniger Sendemasten oder können von den bestehenden Standorten viel mehr Kunden mit mobilem Breitband versorgen. Dafür nehmen sie gern in Kauf, dass LTE vollkommen neue Basisstationen erfordert und Milliarden in die Netze investiert werden müssen. Die riesigen neuen Übertragungsraten verlangen viel mehr Rechenpower von den Basisstationen und wegen der MIMO-Funktechnik müssen mindestens vier Antennen pro Standort installiert werden, wo vorher eine reichte.

LTE ist schneller und billiger

Der größte Kostenfaktor sind aber immer noch die Mieten für die Standorte der Antennen auf Hausdächern oder Kirchtürmen. Deswegen hofft die Branche auf Femtozellen für LTE. Das sind kleine Geräte von der Größe eines WLAN-Routers, die den Netzbetreibern das Leben extrem erleichtern können. Von integrierten Anbietern wie der Deutschen Telekom, die DSL und Mobilfunk anbieten, bekommen die Kunden einen DSL-Anschluss für zu Hause, den sie aber zur Verfügung stellen müssen. Über LTE verbindet sich nicht nur das eigene Handy mit der privaten Femtozelle, sondern auch die Mobiltelefone von Passanten auf der Straße können sich einbuchen und darüber telefonieren oder im Internet surfen. Jede Wohnung wird zur Mobilfunk-Basisstation und die Netzbetreiber müssen nicht einmal Miete oder Strom dafür bezahlen. "In Deutschland könnte beispielsweise Vodafone das zusammen mit Arcor anbieten", erklärt Paul Steinberg.