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"Sunday Times": Siemens bezuschusst Verkauf der Handy-Sparte

21.02.2005
Britischer Humor oder traurige Wahrheit? Der Zeitung zufolge hat Siemens potenziellen Interessenten bis zu 500 Millionen Euro für seine Handy-Sparte geboten - ohne Erfolg.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um seine defizitäre Handy-Sparte loszuwerden, hat Siemens potenziellen Interessenten angeblich bis zu 500 Millionen Euro geboten. Dennoch hätten NEC, Fujitsu und die chinesische Ningbo Bird dankend abgelehnt, berichtet die britische "Sunday Times" unter Berufung auf einen Topmanager, der mit den Mobilfunkherstellern vertraut ist.

In München wurde der Bericht freilich postwendend dementiert. Die Meldung gehöre ins Reich der Fantasie, erklärte ein Konzernsprecher. Eine solche Spekulation würden Amerikaner als absoluten "Bullshit" bezeichnen. "Es gibt zu dem Thema nichts Neues."

Bislang gilt bei Siemens die von Ex-Vorstandschef Heinrich von Pierer ausgegebene Devise, wonach für die Sparte alle vier Optionen Schließung, Verkauf, Partnerschaft oder Fortbestand denkbar seien. Eine Schließung der 4000 Mitarbeiter starken Business Unit ist dabei aus Sicht von Branchenbeobachtern politisch nur schwer zu vertreten. Die Handy-Sparte zu behalten kostet den Siemens-Konzern angeblich jeden Tag eine Million Euro. (mb)