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Sun will bis zu 5000 Stellen streichen

01.06.2006
Suns neuer CEO Jonathan Schwartz will das Unternehmen mit einer solideren Kostenstruktur zu nachhaltiger Profitabilität führen. Unter anderem wird dies bis zu 5000 Mitarbeiter ihren Job kosten.

Sun teilte mit, es wolle im Laufe der kommenden sechs Monate 4000 bis 5000 Arbeitsplätze abbauen, das entspricht elf bis 13 Prozent der Belegschaft. Bis zum Ende des nächsten Fiskaljahres im Juli 2007 soll dies jährliche Einsparungen von 480 bis 590 Millionen Dollar bringen. Außerdem gibt der Server- und Workstationbauer einen Campus in Newark, Kalifornien, auf und zieht sich aus geleasten Gebäuden in Sunnyvale zurück. Für die Restrukturierung sollen in den kommenden Quartalen 340 bis 500 Millionen Dollar abgeschrieben werden.

Die Wall Street hatte seit langem einen signifikanten Stellenabbau bei Sun gefordert, das seit Ende des Dotcom-Booms im Jahr 2000 nach einer neuen Wachstumsformel sucht. Nach dem Führungswechsel von Firmenmitgründer Scott McNealy zu Schwartz waren verstärkt Vermutungen über entsprechende Maßnahmen aufgekommen. Und in der Tat haben der neue Chief Executive Officer und der neue alte Finanzchef Michael Lehman nun im vergangenen Monat das Business gründlich unter die Lupe genommen, um Einsparpotenziale aufzudecken.

Dabei ist ein „Masterplan“ herausgekommen, der höhere Investitionen in bestimmte Technologien und die gleichzeitige Trennung von nicht zum Kerngeschäft gehörigen Produkten und Entwicklungen vorsieht. Langfristig soll er Sun zehn Prozent Umsatzplus pro Jahr sichern. Die Produktpalette habe die Firma bereits neu erfunden, erklärte Schwartz: „Auf dieser erneuerten Grundlage erfinden wir unser Geschäftsmodell auf viel einfacherer Basis neu“, sagte der seit April amtierende CEO.

Der Analyst Nathan Brookwood von Insight 64 hält die von Sun angekündigten Maßnahmen für überfällig und ausreichend, um die Forderungen der Finanzwelt nach vernünftigen Gewinnen zu erreichen. „Sie haben eine sehr starke Produktpalette aufgesetzt. Die müssen sie jetzt in traditionelle Verkäufe ummünzen und wieder Umsatzwachstum herstellen“, so der Experte.

Die Sun-Aktie hatte gestern zum Nasdaq-Fixing bei 4,63 Dollar notiert. Im nachbörslichen Handel zog das Papier leicht auf 4,65 Dollar an. (tc)