Nach Kritik von Java-Lizenznehmern

Sun will Anwendungsmarkt nur behutsam erschließen

17.04.1998

Um die Absichten von Sun im Java-Anwendungsmarkt für die Lizenznehmer berechenbarer zu machen, kündigte der kürzlich eingesetzte Marketing-Director Jonathan Schwartz eine bessere Kommunikation mit den Partnerfirmen an.Demnach will die McNealy-Company Java-Anbietern schon frühzeitig Produktpläne bekanntmachen und sie eher als bisher über die beabsichtigte Weiterentwicklung der Java-Plattform informieren.Vor allem aber stellte Schwartz in Aussicht, daß Javasoft nach Möglichkeit keine mit vorhandenen Produkten konkurrierende Software entwickeln werde, sondern sich eher komplementär zum bestehenden Angebot verhalten wolle.

Anlaß zur Kritik bot in letzter Zeit die Entscheidung Javasofts, einen Corba-kompatiblen Object Request Broker (ORB) in das Java Development Kit (JDK) zu integrieren und diesen extra in Rechnung zu stellen.Zusätzlich bezahlen sollen Lizenznehmer auch für die schon seit längerem angekündigte "Hotspot"-Technologie, von der sich Sun erhebliche Geschwindigkeitsverbesserungen bei der Ausführung von Java-Programmen verspricht.

Hotspot sollte schon Ende letzten Jahres fertiggestellt sein, wurde aber anläßlich der Entwicklerkonferenz Java One auf das letzte Quartal dieses Jahres verschoben.Aufgrund der häufigen Terminüberschreitungen und des vermutlich geringen finanziellen Erfolgs von Javasoft verbreiteten sich letzte Woche Gerüchte über eine bevorstehende Reorganisation dieses Geschäftsbereichs.