High-end-Rechner mit Cluster-Tools 3.0

Sun wertet seine HPC-Server mit neuer Software auf

18.06.1999
MÜNCHEN (CW) - Sun Microsystems liefert ab Mitte Juni seine High-Performance-Computing- (HPC-)Server mit der neuesten Version 3.0 seiner "Cluster-Tools"-Software aus.

Mit Hilfe der Cluster-Tools können Anwender bis zu 1024 CPUs in einem Rechnerverbund zusammenfassen. Aus 16 Servern, in denen jeweils SMP-Knoten (SMP = symmetrisches Multiprocessing) mit maximal 64 Prozessoren arbeiten, läßt sich so ein Cluster konfigurieren. Die bisher gebräuchliche Version 2.2 der Cluster-Tools konnte maximal vier Systeme mit bis zu 256 CPUs in einem Cluster integrieren.

Nach Erhebungen der International Data Corp. (IDC) kann die McNealy-Company gute Ergebnisse im High-Performance-Markt vorweisen. 500 Millionen Dollar Umsatz verzeichnete Suns Bilanz im Jahr 1998 für diesen Bereich. Das entspricht einem Marktanteil von zwölf Prozent. Ein Jahr zuvor hatten Suns Anteile laut Aussage von IDC noch bei 4,7 Prozent gelegen. Die Vorgaben für die Zukunft sind hochgesteckt. Der Hersteller erwartet binnen zwei Jahren Einnahmen von einer Milliarde Dollar.

Allerdings befindet sich der High-end-Markt nach Ansicht von Sun augenblicklich im Umbruch. Die Kunden hätten hohe und sehr spezielle Anforderungen an die Leistung der Systeme. Diese Ansprüche versuchen die Kalifornier durch die dritte Phase ihres bereits im Jahr 1997 begonnenen HPC-Programms zu befriedigen.

Daneben arbeitet Sun auch an verbesserten Speicherlösungen. Dafür hat der Hersteller Anfang des Jahres den Speicherspezialisten Maxstrat übernommen. Diese Firma liefert bereits seit einigen Jahren die Raid-Speichersubsysteme für Suns High-end-Server. Außerdem haben die Kalifornier im März 1999 IBMs High-Performance-Storage-System-(HPSS-) Software für das Sun-Unix Solaris in Lizenz genommen. Aus beiden Produkten will man eigene Speicherlösungen für die Enterprise-Server-Linie entwerfen. Konkretes erwarten Branchenbeobachter für die Jahresmitte.