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Sun werkelt im Verborgenen an neuer Server-Architektur

17.06.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bill Joy, Chief Scientist und Mitbegründer von Sun Microsystems, enthüllte am Rande der Entwicklerkonferenz Java One im kalifornischen San Jose Pläne für eine neue Systemarchitektur, an der die Microelectronics Division des Herstellers derzeit in seinen Labors werkelt. Joy erklärte gegenüber dem Brancheninformationsdienst "Computerwire", heutige Server taugten nicht für künftige multimediale Anwendungen wie interaktive Unterhaltung, Echtzeit-Streaming oder die Unterstützung multimedialer Thin-Client-Rechner.

Für solche Zwecke sei am ehesten eine massiv-parallele Lösung geeignet, bei der mehrer CPUs auf einer Platine zu einer Art "System-on-a-chip" zusammengeschaltet werden, so Joy. Ein solches Design mit hochgetakteten, aber möglichst kleinen und billigen Einheiten habe man bereits in der Hinterhand. "Für eine Ankündigung ist es aber noch zu früh", erklärte der Chefentwickler. Eines der größten Hindernisse dürfte die Entwicklung eines korrespondierenden massiv-parallelen Software-Layers sein. Hier gehe es um Schlagworte wie numerische Programmierung und Intervall-Arithmetik. Joy bezeichnete in diesem Zusammenhang die an der Stanford University entwickelte Logik-Sprache KIF (Knowledge Interchange Format) als den "Heiligen Gral" eine solchen Ansatzes. Sun werde aber wohl eher etwas Einfacheres und Praktikableres verwenden.