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Hat die Gates-Company für Java-Verfälschung bezahlt?

Sun vs. Microsoft geht in die nächste Runde

28.08.1998
Von md 
Hat die Gates-Company für Java-Verfälschung bezahlt?

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im von Sun Microsystems angestrengten Verfahren gegen Microsoft verteidigt sich der Softwaregigant mit der Behauptung, Sun habe durch die Akzeptanz einer Lizenzgebühr den Bruch der Java-Vereinbarungen akzeptiert. Die Gebühren in Höhe von 3,75 Millionen hatte Microsoft im Mai dieses Jahres bezahlt. Mit seiner im Oktober 1997 eingereichten Klage will Sun den Redmondern verbieten, das „Java-compatible"-Logo in seinem Browser zu verwenden. Nach Ansicht des Unternehmens aus Mountain View ist der Explorer nicht kompatibel zum Java Development Kit 1.1, da das Java Native Interface und die Remote Method Invocation nicht unterstützt würden. Zudem seien die Java Class Libraries so weit verändert worden, daß eine plattformunabhängige Nutzung nicht mehr möglich sei. Microsoft hatte auf die Vorwürfe mit einer Gegenklage geantwortet.

Nach monatelangen Verzögerungen finden am kommenden Montag die ersten nichtoffiziellen Anhörungen statt. Richter Ronald Whyte will im Bezirksgericht in San Jose, Kalifornien, jede Seite zwei Stunden lang zu den technischen Details des Falls anhören. Zudem soll der Staatsanwalt John Flaherty dem Richter als Special Master, also als ein unabhängiger Experte, beratend zur Seite stehen. Am 10. September haben beide Parteien die Möglichkeit, ihre Standpunkte in einer 45minütigen Rede öffentlich darzulegen.