Kalte Füße bekam Sun, weil Ecma seine Standards grundsätzlich nicht mit einem Copyright versieht. "Wenn weder Urheberrecht noch Markenzeichen geschützt werden, besteht die Gefahr, daß Dokumente verändert und damit Java-Derivate geschaffen werden", erklärte Suns Vice-President George Paolini.
Ecmas Generalsekretär Jan van den Beld zufolge behalten Unternehmen, die bei seiner Organisation Standardisierungsvorschläge einreichen, ihre Urheberrechte an allen Dokumenten. Haben diese das Ecma-Verfahren durchlaufen, werden sie an die International Standardization Organization (ISO) weitergereicht, die den Standard dann mit einem Copyright versieht. Verärgert hatte das Koordinierungskomitee von Ecma Sun daher aufgefordert, bis zum 1. Dezember entweder die vollständige Java-Spezifikation oder eine Public-Domain-Variante der Technik einzureichen.
Paolini reagierte beschwichtigend auf dieses Ultimatum. Sun sei nach wie vor bereit, den Standard einzureichen, wolle aber zuvor mit der Ecma über eine formale Zusicherung verhandeln, Suns Rechte an Java während des Standardisierungsprozesses zu schützen. Den Termin des Ultimatums am 1. Dezember hat das Unternehmen jedoch verstreichen lassen.