Portierungs-Tools für Open-Source-Gemeinde

Sun und Inprise bringen Java 2 auf Linux

07.01.2000
MÜNCHEN (IDG) - Hersteller von Entwicklungs-Tools gehen offensichtlich davon aus, dass Linux eine feste Position in der Unternehmens-DV einnehmen wird. Neben Sun und Inprise wird Bristol ein Portierungswerkzeug für Windows-Applikationen anbieten.

Die Sun-Inprise-Allianz will dafür sorgen, dass Java-Entwickler nicht nur neue Applikationen für Linux schreiben, sondern die bereits für andere Plattformen existierenden Anwendungen auch leichter portieren können. Inprise bietet seit kurzem im Rahmen der Entwicklungsumgebung "Jbuilder" die Betaversion eines Just-in-Time-Compilers für Linux zum kostenlosen Download an. Das Abkommen sieht jetzt vor, dass Sun diesen Compiler in Lizenz nimmt und ihn in das Developer Kit (JDK) von Java 2 einbaut. Im Gegenzug erhält Inprise den JDK-Sourcecode, um dessen Integration mit der Linux-Variante von Jbuilder voranzutreiben. Eine Vorabversion der Portierung soll in Kürze bereitstehen, das finale Release dürfte Anfang kommenden Jahres als Bestandteil von Jbuilder erscheinen. Derweil hat Bristol Technology Inc. mit der Auslieferung von "Wind/U für Linux" begonnen. Mit Hilfe des Tools soll sich Quellcode des Windows-32-APIs und der Microsoft Foundation Classes (MFC) direkt für Linux kompilieren lassen. Das Ergebnis entspreche nativen Linux-Applikationen sowohl für Server- als auch für Desktop-Anwendungen, so der Hersteller. Das Produkt unterstützt MFC 6 und die COM-Technik der Gates-Company. Zielplattform sind Red Hat 6.1 sowie die Linux-Implementierung von Corel.