Werden Rechnersparten zusammengelegt?

Sun und Fujitsu wollen Server-Synergien nutzen

31.10.2003
MÜNCHEN (CW) - Sun Microsystems verhandelt mit dem japanischen Fujitsu-Konzern über eine engere Kooperation. Am Ende könnte die Zusammenlegung der Highend-Server-Sparten stehen, berichtet eine japanische Zeitung.

Offiziell geben sich beide Seiten noch bedeckt. Man sei stets bestrebt, die schon seit Jahren bestehende Partnerschaft zum gegenseitigen Nutzen auszubauen, heißt es auf Anfrage. Doch die japanische Zeitung "Nihon Keizai Shimbun" will erfahren haben, dass die Zusammenlegung der Highend-Server-Linien schon so gut wie beschlossen ist. Demnach soll Fujitsu künftig sämtliche Sun-Server ab einem Verkaufswert von 370 000 Dollar produzieren. Sun werde lediglich seine Lowend-Systeme noch selbst fertigen.

Auswirkungen hätte der Deal auch auf die eingesetzten Prozessoren. Fujitsu nutzt als Lizenznehmer Suns dessen Sparc-Architektur, entwickelte die Prozessoren aber unter der Bezeichnung "Sparc 64" in Eigenregie weiter. Sun hingegen verbaut in seinen Servern "Ultrasparc"-Prozessoren, die sich aufgrund unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften nicht ohne weiteres in Fujitsu-Servern einsetzen lassen. Entwicklung und Produktion der Prozessorlinien sollen nun zusammengelegt werden, berichtet das japanische Blatt. Bisher fertigt die US-amerikanische Texas Instruments die Ultrasparc-Chips.

Mit seinen "Primepower"-Servern konkurriert Fujitsu bisher auch mit dem Partner Sun. Beide verwenden dabei Suns Unix-Derivat "Solaris". Eine Zusammenarbeit könnte nicht zuletzt die Marktchancen gegen die Erzrivalen IBM und Hewlett-Packard verbessern, meinen Analysten. Sie fordern seit längerem von Sun, wegen der anhaltend schlechten Ergebnisse, die Entwicklungskosten zu senken. (wh)