Sun stärkt die Mittelklasse

22.10.2004
Zwei neue Maschinen mit dem Ultrasparc-IV-Chip, eine auf Basis desOpteron und ein Speicher mit Switch-Technik sind verfügbar.

Jedes Vierteljahr kündigt Sun Microsystems die neuesten Errungenschaften aus den Entwicklungslabors an, die den Weg in den Markt finden sollen. Die "Herbstkollektion" wartet mit zwei neuen Servern auf, die mit dem Dual-Core-Prozessor Ultrasparc IV arbeiten und Sun die Spitzenstellung im Preissegment der Unix-Server bis 50000 Dollar erhalten sollen. "Sunfire V490" und "V890" lösen die Vorgänger "V480" und "V880" ab, die noch mit dem "Ultrasparc III" bestückt waren. Für die neue CPU musste Sun allerdings das Design leicht modifizieren, um dem höheren Kühlungs- und Strombedarf des Doppelkernprozessors gerecht zu werden. Dafür steigt der Durchsatz der neuen Server erheblich und reicht bis zur Leistungsverdopplung. Das Vier-Wege-System V490 ist ab 31300 Euro zu haben, die Version V890 für acht CPUs schlägt mit mindestens 41400 Euro zu Buche.

Solaris auf Opteron

Im Bereich PC-Server kommt mit "Sunfire V40z" eine Solaris-Maschine auf den Markt, die mit vier von AMDs Opteron-Prozessoren arbeitet. Die von Sun verkauften Zwei- und Vier-Wege-Opteron-Maschinen stammen aus den Designlabors von Newisys, einer Tochter von Auftragsfertiger Sanmina-SCI. Diese Rechner sind nach Angaben von John Fowler, General Manager von Suns Network Systems Group, bereits vorbereitet auf die zukünftigen Opteron-Prozessoren, die zwei Rechenkerne enthalten werden. Mitte nächsten Jahres könnten von Sun selbst entwickelte Opteron-Maschinen erhältlich sein. Dazu hat Sun im Februar dieses Jahres das Startup-Unternehmen Kealia gekauft. Chef von Kealia war Andreas von Bechtolsheim, einer der Mitbegründer und langjähriger Entwicklungschef von Sun.

Neben den Servern stellte Sun im Herbst-Update mit "Storedge 6920" und "5210" zwei neue Speichersysteme vor, die beide mit einem außergewöhnlichen Design aufwarten. Das Modell 6920 ist als Mittelklassesystem positioniert, dass sich zunächst auf 16 TB ausbauen lässt. Sun hat hier die Switch-Technik von Pirus Networks integriert, das 2002 übernommen wurde. Anders als in herkömmlichen Speichersystemen, bei denen die Steuerungslogik fest mit den Speichermedien verbunden ist, lässt sich im 6920-Array die Logik von den Massenspeichern trennen.

Freie Wahl der Platten

Der Anwender kann also frei entscheiden, welche Art von Festplatten er verwenden will. "Der Speicher unterstützt eine mehrdimensionale Skalierbarkeit, so dass Kapazität, Konnektivität, Leistung und Datendienste unabhängig voneinander erweitert werden können", erklärte Nicholas Baldwin, Business Manager Datamanagement Solution Sales aus der deutschen Sun-Zentrale bei München.

Der zweite neue Speicher, Modell 5210, ist Suns erstes NAS-System. Das Einsteigergerät fasst bis zu 5 TB. Wichtigster Bestandteil ist das "SAM-FS/QFS"-File-System in der aktuellen Version 4.2. mit Archivfunktionalität. Der NAS-Speicher positioniert sich damit gegen Worm-Speicher wie EMCs Centera.