Sun schaltet am Montag sein Grid in den USA an

16.03.2006
Am kommenden Monat wird Sun Microsystems dem Vernehmen nach sein vielfach verspätetes "Public Grid" für jedermann in den USA eröffnen.

Wer will, kann dann einfach mit seiner Kreditkarte über ein Webportal Rechenleistung für einen Dollar pro CPU-Stunden einkaufen. Rund ein halbes Jahr später soll es den Service auch in Großbritannien geben, für weitere Launches in Europa und Asien laufen Verhandlungen mit Partnern.

Den Verkauf von Rechenleistung an Unternehmenskunden betreibt Sun - genauso wie seine Wettbewerber IBM und Hewlett-Packard - schon länger. Die Infrastruktur für dieses Unternehmens- und das neue öffentliche Grid sind im Wesentlichen identisch. Allerdings können Enterprise-Kunden auch Linux als Betriebssystem fahren, das Public Grid findet exklusiv auf Solaris 10 statt.

Ferner können Unternehmenskunden bestimmte Ressourcen oder Zeiträume im Voraus buchen und auf die externe Infrastruktur von einer dedizierten Maschine aus über eine Art VPN zugreifen. Für das Public Grid erfolgt der Zugriff über das öffentliche Internet.

Und wer wird so etwas nutzen? "Da gibt es eine Reihe von Modellen, die man sich leicht vorstellen kann", erklärte Jonathan Eunice, Analyst bei Illuminata. Ein Architekt zum Beispiel könnte die Grid-Leistung nutzen, um schnell ein paar 3D-Modelle für eine Kundenpräsentation zu rendern.

Sun hat rund ein Dutzend Beta-Kunden parat, die bereit sind, nach dem offiziellen Launch in der kommenden Woche ihre Erfahrungen mit dem Service zu erläutern.

Sun hatte übrigens ursprünglich vorgehabt, für das Public Grid ein Nutzungsminimum von vier Stunden anzusetzen. Nun heißt es "a buck will do" - man kann also auch schlicht eine CPU-Stunde erwerben. Die Einrichtung neuer Zugänge soll übrigens bis zu 24 Stunden beanspruchen, weil die Namen neuer Kunden zunächst mit einer Liste von der US-Regierung verbotener Nutzer abgeglichen werden müssen. Erst vor kurzem hatte das Unternehmen erklärte, Restriktionen der US-Regierung hinderten es bislang daran, Grid-Ressourcen global anzubieten (siehe "US-Behörden behindern Suns Grid-Pläne"). (tc)