Rund 1000 registrierte Teilnehmer

Sun richtet erste deutsche Java-Entwicklerkonferenz aus

13.06.1997

Im Gegensatz zur amerikanischen Großveranstaltung Java One, die heuer bereits zum zweiten Mal stattfand, mußte sich die deutsche Premiere mit ihrem Programm noch stärker auf Teilnehmer einstellen, die sich erst einen Überblick verschaffen wollten. Zu diesem Zweck fand am ersten Tag ein Sprach-Tutorial statt, das sich vor allem an C- und C++-Programmierer richtete.

Breiten Raum gab der Veranstalter Vorträgen, die den zukünftigen Java-Fahrplan darlegen sollten. Dabei ging es sowohl um die geplanten Erweiterungen der APIs als auch um die Zertifizierungsprogramme "100% pure Java" und "Java compatible" sowie um Suns Programm zur Entwicklerunterstützung. Neben Sun waren auch andere Hersteller eingeladen, ihre Java-Strategie darzulegen. Während IBM die Gelegenheit nutzte, ihre umfangreichen Java-Projekte darzustellen, sagte der in der Agenda angekündigte Vertreter Microsofts kurzfristig ab.

Deutsche Hersteller glänzten bei der Entwicklung von Java-Produkten bisher vor allem durch Zurückhaltung. Um so überraschender war, daß heimische Lösungsanbieter ihr teilweise erhebliches Java-Know-how in interessanten Praxisberichten zeigen konnten. Nicht nur die Vorträge der heimischen Java-Pioniere bewiesen, daß Java-Kennerschaft hierzulande keine Seltenheit mehr ist. So erfreuten sich auch technisch ins Detail gehende Referate zu Multithreading sowie über Interna der Virtual Machine und von Java OS erheblichen Zulaufs. Leider kamen die technischen Beiträge aufgrund der zahlreichen allgemeiner gehaltenen Veranstaltungen zeitlich zu kurz.

Etwas enttäuschend war die der Konferenz angegliederte Ausstellung. Nicht nur, daß wenige heimische Anbieter zu sehen waren und die deutschen Niederlassungen beziehungsweise Distributoren amerikanischer Anbieter dominierten - mit knapp dreißig Ständen war sie insgesamt klein geraten und litt obendrein durch die räumliche Enge des Veranstaltungsortes.