Developer als Schlüssel zum Markt

Sun reorganisiert Entwicklersupport für Java und Solaris

25.11.1998
FRANKFURT/M. (CW) - Software ist nur so gut wie der Mensch, der sie schafft. Getreu dieser Devise hat Sun Microsystems den eigenen Entwicklersupport umstrukturiert und ihn jetzt unter dem Namen "Sun Developer Connection" (SDC) auch in Deutschland vorgestellt.

Brian Gentile, Vice-President des Bereichs Sun Developer Relations, hält den Einfluß der Entwicklergemeinde für groß. Sie sei es, die über das Wohl und Wehe einer Plattform entscheide. Diese Aussage traf der Manager jüngst auf der Sun-Entwicklerkonferenz Javadays 98 in Frankfurt am Main. Sun nutzte die rund 1000 Teilnehmer als Forum, um das neue Entwicklerprogramm SDC in Deutschland zu präsentieren.

Die Initiative vereinigt alle bisherigen Partnerprogramme der Firma unter einem Dach. Grundsätzlich sei das Programm laut Sun kostenfrei, verschiedene Komponenten werden jedoch nur gegen Gebühr abgegeben. Unter dem einheitlichen Web-Zugang http://www.sun.de/ bietet die Company eine Vielzahl von Supportbausteinen an, von denen sich die Zielgruppe das passende Paket auswählen kann.

Das SDC-Programm von Sun basiert auf vier Säulen. Neben den kostenlosen "Info Essentials" bietet das Unternehmen mit den "Developer Essentials" einen CD-Abo-Service an (siehe Kasten "Essentials"). Beide Pakete enthalten in erster Linie Entwicklungswerkzeuge. Eine direkte Unterstützung der Developer schlägt sich in den Paketen "Support Access" und "Customer Access" nieder, die ihrerseits in weiteren Abstufungen erhältlich sind.

Suns Entwicklerbetreuer Gentile jedenfalls sieht in den Anstrengungen eine gute Möglichkeit, die wachsende Java-Gemeinde besser betreuen zu können. Rund 42 000 Entwickler würden allein in Deutschland auf die Supportprogramme des Unternehmens zugreifen. Was die Akzeptanz von Java hierzulande betrifft, äußerte sich Gentile zufrieden: Deutschland nimmt in diesem Segment weltweit hinter den USA den zweiten Platz ein und holt weiter auf.

Für nicht kommerzielle Entwickler hält Sun noch ein kleines Bonbon bereit: Diese können das 64-Bit-Betriebssystem "Solaris 7" inzwischen für ein paar Dollar Versandkosten bestellen. Schließlich, so Sun-Manager Gentile, sei es die zentrale Aufgabe des Unternehmens, eine funktionierende Plattform zur Verfügung zu stellen. Dies alles geschehe vor dem Hintergrund, daß Sun "die Pflicht verspürt, Monopolstrukturen in der IT-Industrie zu verhindern".

Essentials

Der jährliche Abo-Service von Sun stellt SDC-Entwicklern verschiedene Tools zur Verfügung. Erwerben lassen sich die "Foundation Edition" (195 Dollar), die "Professional Edition" (995 Dollar) und die "Enterprise Edition" (2995 Dollar). Ende des Jahres soll darüber hinaus eine "Industry Edition" folgen. Je teurer das gewählte Programm ist, desto umfangreicher wird die Werkzeugkiste für Java und Solaris.