Linuxcare entwickelt Treibersoftware

Sun öffnet seine Speichersysteme für Linux

25.08.2000
MÜNCHEN (CW) - Bisher gab sich Sun Microsystems in Sachen Linux eher zurückhaltend. Nun will der Hersteller zumindest seine Highend-Speichersysteme vom Typ "T3" für das Open-Source-Betriebssystem öffnen.

Im Rahmen einer Vereinbarung mit der McNealy-Company hat der Linux-Dienstleister Linuxcare einen Treiber entwickelt, der es Rechnern unter dem quelloffenen Betriebssystem erlaubt, auf die Sun-Speicher zuzugreifen und deren Speicher-Management-Funktionen zu nutzen. Die Treibersoftware soll gemäß den Gepflogenheiten der Open-Source-Gemeinde unter der General Public License (GPL) öffentlich zugänglich gemacht werden. Linuxcare wird den Code auf seiner Website vorhalten.

Die T3-Speicher sind modular aufgebaut und sollen sich von 168 GB bis auf eine maximale Kapazität von 88 TB skalieren lassen. Für Sun bedeutet der Schritt in gewisser Hinsicht eine Abkehr von der bisher verfolgten Plattformstrategie. Analysten hatten in der Vergangenheit mehrfach kritisiert, der Hersteller verkaufe seine Speicher fast ausschließlich an Kunden, die bereits Sun-Server unter dem herstellereigenen Unix-Derivat Solaris einsetzten.

Suns Chief Operating Officer Ed Zander musste erst kürzlich einräumen, dass die wachsenden Verkäufe von Linux-Servern zu Lasten der eigenen Lowend-Server gingen. Sun werde seine Entwicklungsbemühungen bei Betriebssystemen aber weiterhin auf Solaris konzentrieren.