Statt Premium-Zuschlag Right-to-Use-Lizenz

Sun modifiziert Capacity on Demand

22.11.2002
MÜNCHEN (CW) - Sun hat Version 2.0 seines Capacity-on-Demand- (CoD-)Angebots vorgestellt. Künftig sollen die Preise für Server niedriger ausfallen, da der Premium-Zuschlag beim Kauf entfällt. Andererseits müssen die Kunden für das Freischalten weiterer CPUs eine Right-to-Use-(RtU-)Lizenz erwerben.

Sun Microsystems bietet seit 1999 sein CoD-Programm an. Das Modell, das anfangs nur für Highend-Server der "Enterprise-10000"-Klasse verfügbar war, sah vor, dass Kunden einen voll ausgebauten Rechner erwerben, zu Beginn allerdings nur eine begrenzte Anzahl der CPUs nutzen. Benötigt der Anwender später eine größere Rechenleistung, lassen sich weitere Prozessoren freischalten.

Um dieses Feature zu nutzen, mussten die Kunden allerdings einen Aufschlag für die speziell auf die CoD-Belange ausgelegten Rechner zahlen. Diese Zusatzkosten betrugen nach einem Bericht des britischen Nachrichtendienstes "Computerwire" etwa fünf Prozent des Kaufpreises. Zusätzlich wurde der Preis für neu dazugekommene CPUs fällig. Diese Kosten lagen teilweise doppelt so hoch wie die herkömmlichen Listenpreise der Prozessoren.

Mit Version CoD 2.0 ändert Sun dieses Modell. So entfällt der Premium-Zuschlag beim Kauf der Server. Ferner kostet laut Frank Selbach, Manager für das Produkt-Marketing bei Sun, ein CoD-Systemboard künftig genauso viel wie ein Standard-Board. Allerdings benötigen die Anwender eine Right-to-Use-Lizenz, um einen Prozessor freizuschalten. Eine solche Lizenz kostet 24000 Euro pro CPU. Dabei setzt der Hersteller seinen Kunden kein Zeitlimit, bis wann eine CPU freigeschaltet werden muss.

Ein weiterer Vorteil des neuen Modells ist laut Sun die feinere Skalierung. Konnten beim alten CoD-Modell nur ganze Boards mit vier CPUs und 8 GB Hauptspeicher aktiviert werden, lassen sich mit Hilfe der Sun-Uniboard-Technik jetzt einzelne Prozessoren mit jeweils 2 GB Hauptspeicher freischalten. Außerdem vereinfacht sich die Verwaltung. Die für CoD 2.0 ausgelegten Server werden mit einem automatischen Monitoring-Tool ausgeliefert. Ab Mitte November sollen die Sunfire-Midrange-Server "3800", "4800" und "6800" mit CoD 2.0 ausgeliefert werden. Die Highend-Maschinen "12000" und "15000" sollen Ende Januar 2003 folgen. (ba)