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Sun Microsystems will sein Softwarelizenzmodell patentieren lassen

01.10.2004

Der President von Sun Microsystems, Jonathan Schwartz, will ein mit seinen Kunden praktiziertes Lizenzverfahren patentieren lassen. Sun hatte 2003 ein neues Subskriptionsverfahren für die Serversoftwarekollektion von Java Enterprise System (JES) eingeführt. Danach berechnet das Unternehmen bei Kunden, die solch ein Lizenzierungsverfahren vereinbart haben, pro Mitarbeiter und Jahr 100 Dollar. Ein Sun-Kunde mit 1000 Mitarbeitern zahlt bei Nutzung der JES-Suite somit pro Jahr 100.000 Dollar. Dabei ist es gleichgültig, wie intensiv die einzelnen Applikationen genutzt werden.

Sun-President Schwartz möchte dieses Lizenzierungsmodell nach einem Bericht des Online-News-Dienstleisters "Cnet" nun patentieren lassen. Dieses Ansinnen scheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, soll hier doch nicht für ein Produkt Urheberrechtsschutz angemeldet werden, sondern für einen Geschäftsvorgang beziehungsweise für ein bestimmtes Procedere, Softwaregebühren abzurechnen. Cnet zitiert allerdings den Redmonk-Analysten James Governor mit der Aussage, Schwartz handle im Interesse der Sun-Aktionäre, indem er versuche, das Geschäft des Computeranbieters zu schützen. "Man kann ihm das nicht vorwerfen. Immerhin hat auch Amazon erfolgreich versucht, sich eine bestimmte Verfahrensweise beim Kauf via Internet patentieren zu lassen."

Governor meint damit die so genannte One-Click-Bestellung. Kunden, die bereits früher bei Amazon eingekauft haben, können sich unter Angabe verschiedener persönlicher Daten für dieses Verfahren anmelden. Hierbei muss ein Kunde, wenn er bei Amazon einkaufen will, nur noch den One-Click-Button betätigen. Sämtliche für den Kauf notwendigen Daten werden dann bei dem Online-Händler aus der Datenbank aktiviert. (jm)