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Sun Microsystems und IBM gewinnen Technology Innovation Awards

16.11.2004
COMPUTERWOCHE (MÜNCHEN) - Sun Microsystems und IBM haben bei dem vom "Wall Street Journal" ausgerichteten Technology Innovation Award hohe Auszeichnungen erhalten.

Das US-Wirtschaftsblatt zeichnet jedes Jahr Entwicklungen in unterschiedlichen Industriesegmenten wie Medizin, Umwelttechnik oder Informationstechnologie aus. Eine unabhängige Jury von Experten aus Firmen wie der Siemens AG, der Cleveland Clinic, von Agilent Technologies Inc. und dem Swiss Federal Institute of Technology beurteilt die eingereichten Projekte und vergibt Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. Aus 120 Halbfinalisten hat dieses Gremium Sieger in zwölf verschiedenen Kategorien ermittelt.

In der Kategorie Halbleiter und Elektronik konnte ein Forscherteam um Robert Drost von Sun Microsystems die höchste Auszeichnung beim Technology Innovation Award gewinnen. Drost arbeitet an einer Entwicklung, die er "Proximity Communication" nennt. Drost versucht, die Geschwindigkeitslimitierungen bei der Datenübertragung von Computerchips zu überwinden. Sein Grundgedanke ist, dass beim herkömmlichen Datenaustausch die Informationen über eine feste Verdrahtung laufen. Hier sind die Geschwindigkeitszuwächse technisch fast ausgereizt. Also arbeiten Drost und sein Team an Chips, die ihre Daten drahtlos austauschen. Die Geschwindigkeit der Übermittlung, sagt Drost, lasse sich so verzehn- oder sogar verhundertfachen. Allerdings müssen Chips, die ihre Informationen "über die Luft" austauschen, absolut exakt aufeinander ausgerichtet installiert werden. Experten, die die Drostsche Idee prinzipiell faszinierend finden, merken an, dass die Problematik der exakten Positionierung der Chips zu einander dann extrem komplex wird, wenn verschiedene Chips gleichzeitig mit einander kommunizieren müssen.

International Business Machines (IBM) gewann in der Kategorie Multimedia mit der Such- und Indexierungstechnik "Marvel". Mit Marvel wird es Benutzern möglich sein, Dateien mit unterschiedlichsten Formaten, wie sie bei Audio-, Video-, Bild- und anderen Dateien üblich sind, zu indexieren und später auch wieder zu finden.

Die Flarion Technologies Inc. aus Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey holte sich die höchste Auszeichnung in der Kategorie Netzwerk und Internet-Technik mit einer Entwicklung, die es Mitarbeitern sehr viel leichter machen soll, sich von unterwegs an das Firmen-Intranet anzukoppeln. Die von Flarion entwickelte mobile Breitbandtechnik sei dabei so schnell wie eine Digital Subscriber Line-(DSL-)Verbindung.

Sana Security Inc. hat auf dem Gebiet der Netzwerksicherheit einen Preis für ein Anti-Hacker-Produkt gewonnen. Die "Adaptive Profiling Technology" ahmt dabei in gewisser Weise Vorgänge im menschlichen Körper nach. Dringen in diesen Viren oder Bakterien ein, verändern Körperzellen ihr Verhalten. Sana hat nun untersucht, welche Abläufe im Code stattfinden, wenn eine Applikation "normal" arbeitet. Sie verglich dies mit der Arbeitsweise der Applikationen in Fällen, da diese von einem Hackervirus angegriffen wurden. Auf diese Weise ist Sana in der Lage, mit seinem prämierten Anti-Hacker-Tool zu einem bestimmten Zeitpunkt, da ein Virus sich in einem Programm "ausbreiten" will, System-Calls zu blockieren.

In der Kategorie Software gewann die Witten Technologies Inc. aus Austin, Texas. Die Südstaatler haben eine Technik entwickelt, die in der Lage ist, Radaraufzeichnungen von Erdschichtverhältnissen bis zu einem Meter Tiefe am Computer zu analysieren und in Bilder umzuwandeln. Das System arbeitet ähnlich wie medizinische Scanner, die dreidimensionale Bilder vom Körperinneren liefern. (jm)