Sparc-Umgebung bleibt Solaris-Reservat

Sun Linux nur für Intel-Systeme

16.08.2002
MÜNCHEN (CW) - Zusammen mit seinem ersten auf Intel-Chips basierenden Allzweck-Server hat Sun Microsystems eine hauseigene Linux-Variante vorgestellt. Die Sparc-Welt bleibt Solaris vorbehalten.

Der Rack-Server "LX50" ist im Gegensatz zu den anderen Intel-basierenden Rechnern aus dem Erbe der Cobalt-Übernahme keine vorkonfigurierte Appliance für Spezialaufgaben. Das Gerät birgt zwei auf 1,4 Gigahertz getaktete Pentium-III-Prozessoren, maximal 6 GB Hauptspeicher und bis zu zwei Festplatten mit 36 oder 72 GB Kapazität. Die kleinste Ausführung mit 256 MB RAM und 36 GB Festplatte wird 3500 Euro plus Mehrwertsteuer kosten. Im Preis enthalten sind unter anderem die Lizenzen für die "Java 2 Standard Edition", "Sun One ASP", die "Tomcat"-Engine für Servlets und Java Server Pages, die Datenbank "My SQL", der Web-Server "Apache", der E-Mail-Server "Sendmail", der DNS-Server "Bind", die "Sun Grid Engine" und Suns "Streaming Server".

Grundlage ist Red Hat Linux

Der Kunde hat bei identischem Preis die Betriebssystem-Wahl zwischen dem für die Intel-x86-Welt und dem ersten Sun-Linux-Release, das jedoch interessanterweise in der Version 5.0 auf den Markt kommt.

Suns Linux-Variante basiert weitgehend auf Red Hat Linux, Release 7.2, wobei Sun laut Produkt-Marketing-Manager Robert Zwickenpflug "die Stabilität verbessert" und "das System-Management erweitert" haben will. Das Sun-Linux wird es ausschließlich auf Intel-basierenden Sun-Systemen vorkonfiguriert zu kaufen geben. Der Hersteller gibt einen Supportvertrag aus und sorgt auch für die Patches.

Sun wird keine Linux-Version für Sparc-Server entwickeln, so Zwickenpflug. Auf diesen Systemen sei das eigene Unix-Derivat vor allem in puncto Skalierbarkeit, Sicherheit und Administration besser. (ls)