Sun kündigt „Shock-and-awe“-Strategie an

23.04.2003
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Mit „Storedge 6120“ und „Storedge 6320“ stellt Sun außerdem zwei neue Midrange-Speicherlösungen vor. Beide Systeme sollen auf Basis der N1-Plattform die Virtualisierung von Speicherressourcen und die Verwaltung von Storage-Pools erlauben.

Neben der Hardware kündigten die Sun-Verantwortlichen speziell an bestimmte Infrastrukturen angepasste Lösungen an. Mit Hilfe der Infrastructure Solution for Enterprise Continuity sollen sich redundant angelegte Rechenzentren über eine Distanz von bis zu 200 Kilometern verwalten lassen. Die Infrastructure Solution for Infinite Mailbox ermöglicht Anwendern die Verwaltung und Archivierung von Mail-Systemen. Eine Netzwerk-Identifizierungslösung auf Basis des mit den Spezifikationen der Liberty Alliance arbeitenden Sun One Identity Server bietet die Infrastructure Solution for Network Identity. Zuletzt, heißt es, können Kunden mit der Infrastructure Solution for Enterprise Consolidation Kosten und Komplexität im Rechenzentrumsbetrieb reduzieren. Daneben kündigte Sun drei neue Servicevarianten an. Mit „Sun Managed Services“ wollen die Kalifornier Administratoren beim Rechenzentrumsbetrieb unter die Arme greifen. „Utility Computing Services“

sollen dabei helfen, Ressourcen und Rechenleistung möglichst effektiv zu verwalten. Außerdem will man mit „Storage-Migration-Service“-Modellen den Wechsel auf Sun-eigene Speicherlösungen vereinfachen. Aber neu ist auch dies nicht. Im Rahmen seiner Professional-Services-Sparte bietet der Hersteller bereits ähnliche hardwarenahe Dienstleistungen an.

Bedenken, Sun könnte im härter werdenden Preiskampf unterliegen, wischt McNealy beiseite. Die Diskussionen um das Ende von Unix und die potenzielle Bedrohung der Sparc/Solaris-Plattform durch Intels 64-Bit-Chip „Itanium“ höre er bereits seit Jahren. Sun werde aus dem „Post-Bubble-Szenario“ stärker als zuvor hervorgehen, kündigt er an. Zur aktuellen Geschäftsentwicklung mochte McNealy nichts sagen, es gebe allerdings ermutigende Zeichen. Kunden wollten keine Software Assurance oder Mainframes mehr. „Sun knipst Mainframes aus wie verrückt. Wir sind im Highend zu IBMs Alptraum geworden“, freut sich der CEO.

Weniger traumatisiert dürfte die Konkurrenz durch Suns Softwaresparte sein. So hatte die Firma im vergangenen Jahr eine Highend-Variante ihres „Sun One Application Server“ für das erste Quartal 2003 in Aussicht gestellt. Erschienen ist er bisher nicht. Zudem äußern sich Manager vage über das Freigabedatum des Servers. Vor allem das Clustering soll das System für den Einsatz in großen Installationen interessant machen. Sun hat hierzu Cluster-Technik von der amerikanischen Firma Clustra Systems gekauft.

„Wir wollen sicherstellen, dass der erste Eindruck des Produkts sehr gut ist“, begründet ein hochrangiger Sun-Manager die Verspätung mit einem Allgemeinplatz, ohne genauere Gründe zu nennen. Möglicherweise werde der Hersteller eine „Early-Access“-Version in wenigen Monaten anbieten.