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Sun kriecht aus der Talsohle

07.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach dramatischen Umsatzeinbrüchen und hohen Verlusten sieht Sun Microsystems im laufenden zweiten Geschäftsquartal (Ende: 30.Dezember) erste Anzeichen einer leichten Erholung. Wie Finanzchef Mike Lehman erklärte, lagen die Auftragszahlen zur Quartalsmitte im Rahmen der internen Erwartungen. Aufgrund der Verkaufszahlen im Hardwaregeschäft gehe man von etwas höheren Einnahmen aus als im Vorquartal. Lehman wollte zwar keine genaueren Zahlen nennen, in den Monaten Juli, August und September hatten die Kalifornier jedoch 2,9 Milliarden Dollar erwirtschaftet und einen Nettofehlbetrag von 180 Millionen Dollar oder sechs Cent pro Aktie auswiesen (Computerwoche online berichtete). Im laufenden Quartal rechnen die Analysten nach Erhebungen von First Call/Thomson im Schnitt mit einem Verlust von vier Cent pro Aktie bei

Einnahmen in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Sun noch einen Gewinn von 16 Cent erwirtschaftet. Der Umsatz lag damals bei 5,1 Milliarden Dollar.

Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage und der Tatsache, dass bei Sun das Hauptgeschäft in der Regel gegen Quartalsende stattfindet, wollte Lehman für das laufende Vierteljahr keine Prognosen abgeben. Der Anfang Oktober angekündigte Stellenabbau sei nun zu 75 Prozent abgeschlossen, bis Jahresende wird Sun statt 43 000 nur noch 40 000 Mitarbeiter beschäftigen. Im Zusammenhang mit den Entlassungen und der Schließung von Fertigungsstätten entstanden Kosten von einer halben Milliarde Dollar, die sich im Ergebnis niederschlagen werden. Bis Juni wollen die Kalifornier aber wieder schwarze Zahlen schreiben

Marktanalysen hatten ergeben, dass IBM Sun in diesem Jahr im Server-Geschäft Marktanteile abgenommen hat. Sun hofft nun, mit neuen Produkten wie dem High-end-Server Starcat sowie aktuellen Midrange-Produkten mit Ultrasparc-III-Chip wieder Boden gut zu machen. Außerdem wollen die Kalifornier im Januar neue Speichertechniken vorstellen, die Sun mit der Übernahme von Highground Systems im April erworben hatte.