Es reagiert damit auf eine Klage, die Netapp im vergangenen Monat eingereicht hatte. Netapp behauptet darin, das von Sun schon 2005 unter eine - allerdings weiterhin von Sun kontrollierte - Open-Source-Lizenz gestellte Dateisystem ZFS (Zettabyte File System) verstoße gegen Patente von Network Appliance. Suns Widerklage richtet sich nun gegen die komplette Produktlinie des Konkurrenten.

Sun kündigte seinen Schritt über das Blog von Konzernchef Jonathan Schwartz an, der schreibt, Sun werde sein "Verteidigungsarsenal" für eine umfassende Gegenklage nutzen. "Als Teil dieser Klage fordern wir eine dauerhafte Verfügung, all ihre Filer-Produkte vom Markt zu nehmen, und prüfen die ursprüngliche NFS-Lizenz - auf deren Basis Network Appliance gestartet wurde", droht Schwartz.

Die Klage von Sun wurde beim gleichen Bezirksgericht in Texas eingereicht wie die ursprüngliche von Netapp - Sun hatte den District of East Texas seinerzeit als "schon lange von Patent-Trollen bevorzugte Gegend" tituliert. Gestern konzedierte Sun, es habe keine andere Wahl gehabt, als seine Widerklage beim gleichen Gericht vorzulegen.

Schwartz und sein Netapp-Konterpart Dave Hitz hatten sich zuvor in Blog-Beiträgen bereits einen deftigen Schlagabtausch geliefert. So deftig, dass sich der ESG-Analyst Steve Duplessie ziemlich wundert. "Das ist total ungewöhnlich für Sun. Die waren eigentlich immer 'Make-love-not-war'-Hippies", so der Branchenkenner, und Patentklagen gegenüber eher abgeneigt. (tc)