Terraspring-Software dient als Management-Plattform

Sun konkretisiert N1-Pläne

20.12.2002
MÜNCHEN (CW) - Noch im ersten Quartal 2003 will Sun Teile seiner N1-Technologie auf Blade-Servern vermarkten. Die McNealy-Company nutzt dabei Virtualisierungssoftware der kürzlich übernommenen Terraspring Inc.

Auf dem Weg zum virtuellen Rechenzentrum muss sich Sun Microsystems gegen mächtige Konkurrenten wie Hewlett-Packard und IBM behaupten. Früher als von vielen erwartet, beginnt der Hersteller nun damit, erste N1-fähige Hardware- und Softwarekomponenten zu vermarkten.

Bereits im ersten Quartal sollen neue Blade-Server für den Aufbau von Rechenzentren auf den Markt kommen, die zumindest Teile der N1-Vision - eine virtuelle Sicht auf alle IT-Ressourcen im Netz - verwirklichen sollen. Das Kernstück bildet eine Virtualisierungstechnik, die Sun erst kürzlich mit der Übernahme der kalifornischen Softwareschmiede Terraspring erworben hat.

Auf den neuen Servern nutzt die McNealy-Company das System unter der Bezeichnung "N1 Control Plane". Sie diene als Management-Portal für Server, Speicher, Switches und Anwendungen im Unternehmensnetz, wie der N1-Verantwortliche Steve MacKay erläuterte. Neben den Blade-Servern will Sun die Management-Software künftig im Bundle mit verschiedenen weiteren Hardwarekonfigurationen verkaufen.

Die Übernahme von Terraspring dürfte für den Konkurrenten HP nicht unproblematisch sein, kommentieren Analysten, denn das von Carleton Fiorina geleitete Unternehmen nutzt für sein Utility Data Center (UDC) ebenfalls die Virtualisierungssoftware der Kalifornier. Nach Darstellung von Sun könne HP aber lediglich auf die veraltete Version 1.0 zurückgreifen, aktuell verfügbar sei bereits das Release 3.0. HPs Cheftechnologe Shane Robinson erklärte demgegenüber, sein Unternehmen werde die verfügbare Terraspring-Technik in Eigenregie weiterentwickeln.

Sun setzt große Hoffnungen in N1, nicht zuletzt um die starke Abhängigkeit vom Hardwaregeschäft zu verringern. McKay räumte allerdings ein, dass noch etliche Jahre vergehen werden, bis aus der Vision Realität wird. Eines Tages sollen Systemverwalter in der Lage sein, Anwendungen nicht mehr auf einer bestimmten Maschine zu installieren, sondern einfach an das (virtuelle) Rechenzentrum zu übergeben. Die N1-Technik würde dann Applikationen transparent auf die vorhandenen Kapazitäten verteilen. Auf diese Weise könnten teure Server-Ressourcen besser ausgelastet werden. (wh)