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Sun kombiniert Portal und Grid Engine

15.02.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sun Microsystems kündigt heute die Integration des iPlanet Portal Server mit seiner "Grid-Engine"-Software an. Dazu verwendet das Unternehmen einem Bericht von "Computerwire" zufolge Java Frameworks, die unter der Bezeichnung "Technical Compute Portal" zusammengefasst wurden.

Der Portal Server von iPlanet ist eine Middleware-Anwendung, die auf das Sun-eigene Unix-Derivat Solaris aufsetzt und passwortgeschützten Zugriff auf Anwendungen unter einem Web-Services-Modell ermöglichen. Die Grid Engine wiederum sammelt die ungenutzten Kapazitäten von Solaris- und Linux-Workstations und -Servern in einem Netz und schaltet sie zu einem Pool zusammen, über den sich aufwändige Berechnungen abwickeln lassen, für die man üblicherweise einen Supercomputer verwenden würde. Das Technical Compute Portal funktioniert deswegen vorerst nur mit reinen Solaris-Umgebungen oder in einem hybriden Solaris-Linux-Cluster. Sobald das komplette iPlanet-Portfolio auf Linux portiert ist (was Sun in Aussicht gestellt hat), lassen sich die Java-Frameworks aber ohne großen Aufwand portieren.

In der Kombination kontrolliert nun der Portal Server den Zugriff auf die von der Grid Engine verwalteten Ressourcen. Interessierte Anwenderunternehmen können damit zum einen ihren Mitarbeitern eigene Accounts einrichten und den Zugriff auf die Rechenleistung aus dem Netz ermöglichen; zum anderen bietet der Server einen Überblick über die im Grid laufenden Anwendungen und Kontrolle über den Fluss von Daten in und aus Applikationen. Dank der Web-Schnittstelle sind diese Zugriffe natürlich auch remote möglich.

John Tollesfrud, Product Marketing Manager für den Bereich Grid Computing, sieht die neue Technik sowohl in traditionellen Numbercruncher-Umgebungen als auch in Unternehmen auf dem Vormarsch. Im letzteren Bereich seien es vor allem rechenintensive Branchen wie Life Sciences, Bildbearbeitung, Digital Content Delivery oder Design(-automatisierung), die Interesse an Grid-Computing zeigten. Tollesfrud kündigte außerdem an, in spätestens zwei Monaten werde die "Enterprise Edition" der Grid Engine verfügbar sein. Diese hatte Sun erstmals im November vergangenen Jahres vorgestellt. Sie soll auch die Verwaltung mehrerer verschachtelter Cluster erlauben, die über einen Gebäudekomplex oder Campus und verschiedene Netze verteilt sind. (tc)