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Sun-Interview: "Wir sehen Licht am Ende des Tunnels"

11.08.2006

Grantham: Wir sind mit der Entwicklung der Gewinnmarge zufrieden. Im vierten Quartal lag sie nur 0,2 Prozent unter dem Vorquartal mit 43 Prozent. Tatsächlich ist die Gewinnmarge im Jahresvergleich sogar gestiegen, nämlich von 41,2 auf 42,8 Prozent. Die Margenerosion ist aufgehalten. Und das, obwohl wir signifikanten Aufschwung im Geschäft mit x86-basierenden Servern erlebt haben. Der Absatz von Servern mit dem Niagara-Prozessor ist innerhalb eines Quartals von Null auf gut 100 Millionen Dollar gekommen. Die Galaxy-Server mit Opteron-CPUs, gestartet im Dezember letzten Jahres, brachten seither schon rund 500 Millionen Dollar Umsatz. Low-end-Produkte bringen die Margen unter Druck, aber wir haben die Spanne trotzdem gehalten und im Jahresvergleich sogar steigern können.

CW: Trotzdem sind da immer noch rote Zahlen.

Grantham: Wir haben im Mai angekündigt, 4000 bis 5000 Mitarbeiter weltweit zu entlassen. Damit waren vor allem im vierten Quartal große Kosten verbunden. Aber es geht bei der Senkung der Kosten nicht nur um Entlassungen, sondern auch um andere Posten wie beispielsweise Immobilien. Auch in dieser Hinsicht haben wir vor allem in den USA die Ausgaben drastisch gesenkt.

Das erste und zweite Quartal des neuen Geschäftsjahres könnten noch von Restrukturierungskosten belastet werden. Aber wir glauben, jetzt auf dem besten Weg zu sein, im nächsten vierten Quartal vor Steuern einen Gewinn im mittleren einstelligen Prozentbereich ausweisen zu können. Das Licht am Ende des Tunnels ist zu erkennen. Wir haben nach Analysen von Gartner, IDC und Forrester Research schon im dritten Quartal des letzten Geschäftsjahres im Unix-Server-Markt als einziger Anbieter Anteile gewonnen, und zwar von IBM. Und das vierte Quartal ist auch sehr gut gelaufen.