Auch geografische Neuorganisation nach dem Zeitzonen-Prinzip

Sun holt Töchter in den Konzern

01.05.1998

Alles unter einem Dach integrieren wollte Suns neuer COO Edward Zander und führte die bislang eigenständigen fünf Unternehmensbereiche Sun Microsystems Computers, Sunsoft, Sunservice, Sun Microelectronics und Javasoft in die Muttergesellschaft Sun Microsystems Inc. über. Zusätzlich wurden mit der Network Storage Division und dem Bereich Consumer/Embedded Market zwei neue Unternehmensbereiche geschaffen.

Zander, erst im Januar von Firmenchef Scott McNealy in sein Amt als Geschäftsführer berufen, will mit der veränderten Organisation "schneller und effektiver auf neue Märkte reagieren" können. Hintergrund der Umstrukturierung sei es, die einzelnen Teilbereiche näher zusammenzubringen und interne Abläufe zu verbessern. Den Kunden soll die neue Sun Microsystems Inc. ein einheitliches Bild bieten: "One face to the Customer".

Die sieben Unternehmensbereiche stehen jeweils unter Leitung eines Presidenten, der direkt an Zander berichtet. Demnach untergliedert sich Sun in folgende Divisions (in Klammern die Namen der Presidenten): Computer Systems (Masood Jabbar), Vertrieb und Vermarktung von Servern, Desktops und NCs; Java Software (Alan Baratz), Java-Architektur und Plattform; Solaris Software (John McFarlane), Solaris-Betriebssystem für Sparc und x86; Customer Services (Larry Hambly), Service und Support inklusive Training; Microelectronics (Mel Friedman), Sparc- und Java-Chips sowie Platinenprodukte; Consumer/Embedded (Mark Tolliver), Java-Technik für industrielle Anwendungen sowie Java-OS für Consumer-Software; Network Storage (Janpieter Scheerder), Speicherlösungen.

Wie Gert Haas, Marketing-Direktor Zentraleuropa, mitteilte, soll die Umstrukturierung hier bis Juli des Jahres vollzogen sein. Zugleich wird sich das Unternehmen nach dem Zeitzonen-Prinzip organisieren, so daß beispielsweise Nord- und Südamerika sowie Europa und Afrika einen Zeitblock bilden. Haas kündigte zudem ein verstärktes Europa-Engagement mit einem erweiterten Hauptquartier an, "das allerdings mehr virtueller Art sein wird".