Zuwächse im dritten Quartal reichen nicht

Sun hat sich zu früh als Server-Marktführer gefeiert

31.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Ende Januar hatte sich Sun als den großen Gewinner am Server-Markt dargestellt: Sowohl IBM als auch Hewlett-Packard habe man bei den Gesamtverkaufszahlen vom Einstiegs-Server bis zum Mainframe überholt. Die Zahlen bezogen sich aber nur auf das dritte Quartal - übers Jahr gesehen, hatten die Konkurrenten die Nase deutlich vorn.

IBM hat traditionell die stärksten Umsätze im Midrange- und im Highend-Bereich. Sun hat hier ohne große Zuwächse stark im Marktanteil zugelegt. Eine ganz andere Sprache sprechen die Umsatzzahlen für das gesamte Jahr. Im Einstiegs-Server-Markt konnte sich Compaq mit 24 Prozent das größte Stück vom 29-Milliarden-Dollar-Kuchen abschneiden. IBM folgte hier mit 17 Prozent, HP mit zwölf Prozent und Sun mit 11,5 Prozent. Hier muss Sun mit seinen 3,3 Milliarden Dollar Umsatz sogar fürchten, von Dell überholt zu werden, dem für 2000 vier Milliarden Dollar Einnahmen prognostiziert werden.

Auch den Midrange-Bereich mit 17 Milliarden Dollar Gesamtumsatz führt IBM mit einem Anteil von 27 Prozent deutlich an. Sun wird es auch bei starken Zuwächsen schwer haben, am Zweiten HP (Umsatz 1999: 3,4 Milliarden) vorbeizuziehen. Auch im Highend-Markt ist Sun noch weit von IBM entfernt. Hier konnte die McNealy-Company die Umsätze zwar von 1997 auf 1998 verdoppeln, im letzten Jahr wuchs der Umsatz aber nur mehr um 19 Prozent auf eine Milliarde Dollar.