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Sun hat mit Eclipse weiter nichts am Hut

04.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die seit etwa Mitte der Jahres laufenden Verhandlungen mit Sun Microsystems über einen möglichen Beitritt zur Tool-Initiative Eclipse wurden ergebnislos abgebrochen. Sun erklärte gestern, es habe sich zurückgezogen, weil Eclipse keine "angemessene Beteiligung an der beiderseitigen Entwicklung" angeboten habe. Termine für neue Gespräche seien derzeit nicht geplant.

Bei den Verhandlungen ging es laut Rich Green, Suns Vice President Developer Platforms, vor allem um die Verschmelzung des Eclipse-Frameworks mit Suns konkurrierendem "NetBeans", Leitung und Entwicklergemeinden der beiden Projekte sowie einen Weg, für Eclipse und NetBeans geschriebene Plug-ins kompatibel zu machen. Eine Einigung rechtzeitig zum Quartals-Meeting von Eclipse diese Woche in Dallas sei nicht zustande gekommen.

IBM, das zu den wichtigsten Java-Unterstützten zählt, hatte Eclipse im Jahr 2001 mit 40 Millionen Dollar angeschoben und bislang den Löwenanteil der Entwicklungsarbeit geleistet. Das Projekt war von Beginn als Bedrohung für NetBeans wahrgenommen worden, das Sun ein Jahr zuvor initiiert hatte. Nun bleiben beide Frameworks auf absehbare Zeit Rivalen. Eine künftige Kooperation wollte Green aber nicht völlig ausschließen. "Wenn wir beide so zusammenführen können, dass der Entwickler dabei der Gewinner ist, dann werden wir das tun", erklärte der Sun-Mann. (tc)